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Steinbrück

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Bankenkrise: Steinbrücks Regeln für die Finanzmärkte

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) strebt "neue Verkehrsregeln" auf den internationalen Finanzmärkten an. Dazu hat er einen Acht-Punkte-Plan vorgeschlagen, den er jüngst mit Spitzenvertretern der deutschen Kreditwirtschaft erörtert hat.

Steinbrücks Acht-Punkte-Plan für neue Finanzmarkt-Regeln soll auch beim nächsten Treffen der Finanzminister der sieben größten Industrieländer (G7) Mitte Oktober in Washington eine Rolle spielen. Ziel ist laut Steinbrück, dass "künftige Finanzkrisen nicht mehr diese Sprengkraft entwickeln, wie es aktuell der Fall ist".

Nachfolgend der Acht-Punkte-Plan:

  • Es soll verhindert werden, dass Risiken durch neue Finanzprodukte außerhalb der Bilanz platziert werden können. Risiken sollen zudem mit ausreichend Eigenkapital unterlegt werden.
  • Gefordert wird eine höhere Liquiditätsvorsorge bei Banken. - Finanzmanager sollen stärker persönlich haften.
  • Die Anreiz- und Vergütungssysteme der Banken sollen nicht mehr dazu verführen, hohe Risiken einzugehen. Steinbrück will Schluss machen mit dem "wahnsinnigen Streben" nach immer höheren Renditen.
  • Der Internationale Währungsfonds (IWF) und das von Industrieländern getragene Forum für Finanzstabilität (FSF) sollen enger zusammenarbeiten. Der IWF soll Kontrollinstanz für die Einhaltung weltweiter Finanzmarktstandards werden.
  • Rein spekulative Leerverkäufe etwa von Aktien sollen ganz verboten werden. Dies könnte auch bedeuten, dass Wetten auf fallende Wertpapierkurse überhaupt nicht mehr möglich sind.
  • Die von Banken eingegangenen Kreditrisiken sollen nicht mehr zu 100 Prozent verbrieft (Verkauf von Forderungen) und damit weitergereicht werden können. Das veräußernde Institut soll verpflichtet werden, bis zu 20 Prozent der Risiken in den eigenen Büchern zu behalten.
  • Die europäische Finanzaufsicht soll harmonisiert werden. (ck/dpa)

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