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Staatshilfen: Commerzbank gibt fünf Milliarden zurück

Das Institut will sich weiter von der öffentlichen Hand lösen. Commerzbank-Chef Blessing kündigte an, erneut fünf Milliarden Euro an Staatshilfen zurückzuzahlen.

Das Institut werde künftig keine staatlich garantierten Anleihen mehr in Anspruch nehmen, sagte Blessing am Mittwoch auf einer "Handelsblatt"-Finanzkonferenz in Frankfurt. Das zweitgrößte deutsche Geldhaus habe daher dem Bankenrettungsfonds Soffin angekündigt, die restlichen Garantien komplett zurückzugeben. Die Pläne sollen dem Fonds demnächst vorgestellt werden.

Die Refinanzierungssituation an den Kapitalmärkten habe sich "massiv" entspannt, begründete Blessing die Entscheidung. "Daher wollen wir unsere Gewinn- und Verlustrechnung durch die Kosten für die Bereitstellung der Garantien nicht weiter belasten."

Bereits Anfang August hatte die Commerzbank die Rückzahlung von fünf Milliarden Euro an Staatshilfen zurückgegeben. Die Refinanzierung für das komplette Jahr stehe und die Kundeneinlagen seien so hoch, dass die Garantien vorzeitig zurückgegeben werden könnten, hieß es damals.

Insgesamt hatte die Bank im Rahmen des Hilfspakets 15 Milliarden an Garantien des Bundes für neue Anleihen erhalten. Davon nutzte sie zu Jahresbeginn fünf Milliarden Euro für die Ausgabe einer festverzinslichen Anleihe, als die Refinanzierung an den Märkten noch deutlich teurer war. Daneben hat die öffentliche Hand mehr als 18 Milliarden Euro an Kapital in die Bank gepumpt und ist mit gut 25 Prozent eingestiegen. Hier peilt die Commerzbank ab 2012 eine Rückzahlung an.

Unterdessen sieht sich das Finanzinstitut einem Zeitungsbericht zufolge mit weiteren Klagen von Investmentbankern konfrontiert. Der Grund sind laut "Financial Times" nicht gezahlte Boni. 72 Londoner Banker seien am Dienstag vor ein britisches Gericht gezogen, um von der Commerzbank und ihrer Tochter Dresdner Kleinwort Prämien einzuklagen. Insgesamt gehe es dabei um 33 Millionen Euro. Weitere 25 bis 30 Mitarbeiter wollen der Zeitung zufolge in den kommenden Wochen ebenfalls eine Klage einreichen.

Hintergrund der Klage ist, dass die frühere Dresdner-Mutter Allianz den Bankern Prämien von insgesamt 400 Millionen Euro versprochen hatte. Nach der Übernahme der Dresdner durch die Commerzbank und einem Milliardenverlust im vergangenen Jahr hatte Commerzbank-Chef Martin Blessing die Boni zum Großteil gestrichen.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters

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