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Die Gewerkschaft Verdi fordert wegen der hohen Inflation eine Lohnerhöhung von 15 Prozent für zwölf Monate für die Beschäftigten der Deutschen Post (Symbolbild).

© dpa/Jens Büttner

Um 4,1 Prozent gesunken: Reallöhne rauschen trotz Lohnsteigerungen abwärts

Laut dem Statistischen Bundesamt sind die Bruttomonatsverdienste 2022 so stark gestiegen wie noch nie. Durch die Inflation kommt das bei den Beschäftigten jedoch nicht an.

Die Reallöhne in Deutschland sind im vergangenen Jahr wegen der höchsten Inflation seit Bestehen der Bundesrepublik in Rekordtempo gefallen. Die Bruttomonatsverdienste von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern einschließlich Sonderzahlungen wuchsen zwar mit 3,4 Prozent so stark wie noch nie seit Beginn der Zeitreihe 2008, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte.

Die Verbraucherpreise erhöhten sich aber parallel dazu mit 7,9 Prozent mehr als doppelt so stark. Dadurch sanken die Reallöhne um durchschnittlich 4,1 Prozent. Der Wert war in der Corona-Krise bereits seit zwei Jahren rückläufig.

Im Jahr 2020 hatte zunächst der Einsatz von Kurzarbeit zu einer negativen Lohnentwicklung geführt. In den vergangenen zwei Jahren war dann der schnelle Anstieg der Verbraucherpreise der wichtigste Grund für den Schwund bei den Reallöhnen. Wegen einer Änderung des Berechnungsschemas sieht sich das Bundesamt nicht in der Lage, die Entwicklung für einzelne Wirtschaftszweige aufzuzeigen.

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Experten zufolge dürfte die Bilanz in diesem Jahr nicht ganz so negativ ausfallen. So rechnen alle führenden Institute mit einem Rückgang der Inflation. Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) sagt beispielsweise eine Teuerungsrate von 5,4 Prozent voraus, die 2024 auf 2,2 Prozent fallen soll.

Das Bundeswirtschaftsministerium geht davon aus, dass die Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer im laufenden Jahr um 5,2 Prozent zulegen dürften.

Gewerkschaften fordern mehr Lohn

In vielen Branchen wurden teils deutliche Lohnerhöhungen vereinbart. Die rund 3,9 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie etwa bekommen in zwei Schritten 8,5 Prozent mehr Geld sowie eine Einmalzahlung von 3000 Euro netto.

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Aktuell fordert die Gewerkschaft Verdi wegen der hohen Inflation eine Lohnerhöhung von 15 Prozent für zwölf Monate für die Beschäftigten der Deutschen Post. Diese haben ihrer Forderung mit Warnstreiks Nachdruck verliehen.

Experten gehen dennoch davon aus, dass der private Konsum angesichts der anhaltend hohen Inflation eine Konjunkturbremse sein wird.

Auch die Bundesregierung erwartet, dass die privaten Konsumausgaben in diesem Jahr preisbereinigt sinken werden. Dennoch soll die Wirtschaft insgesamt wachsen, wenn auch nur um 0,2 Prozent. (Tsp mit Reuters/dpa)

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