zum Hauptinhalt

Börse: US-Inflation irritiert Anleger

Nach enttäuschenden Konjunkturdaten aus den USA sind die deutschen Börsen am Donnerstag zeitweise ins Minus gerutscht. Zuletzt erholte sich der Leitindex Dax wieder etwas.

Er stieg um 0,3 Prozent auf 6442 Zählern. Der M-Dax der mittelgroßen Werte stieg ebenfalls nur moderat um 0,2 Prozent auf 8363 Zähler. Der Tec-Dax hielt sich deutlicher im Plus und legte um 0,7 Prozent auf 773 Punkte zu.

Die Stimmung verschlechterte sich, weil der Anstieg der Verbraucherpreise in den USA stärker als erwartet ausgefallen war. Die Teuerung betrug im Vergleich zum Vormonat saisonbereinigt 0,8 Prozent (Juni: 1,1 Prozent), wie das Arbeitsministerium in Washington am Donnerstag mitteilte. Ökonomen hatten mit einem Zuwachs von nur 0,4 Prozent gerechnet. Die jährliche Inflationsrate stieg auf 5,6 Prozent (5,0), der höchste Wert seit 17 Jahren. Anleger am Aktien- und Devisenmarkt spekulierten deshalb auf eine Zinserhöhung der US-Notenbank, die Aktien im Vergleich zu Anleihen weniger attraktiv machen würde.

Im Fokus des deutschen Aktienmarktes standen laut Händlern Unternehmenszahlen. RWE-Titel gaben 0,6 Prozent ab. Börsianer schätzten die Halbjahreszahlen nicht so gut ein wie die von Eon am Vortag. Eon-Aktien gewannen an der Dax-Spitze 1,7 Prozent. „Die Zahlen sind schwer einzuschätzen“, sagte ein Händler. „Da gibt es noch viel Erklärungsbedarf.“ Positiv nahm der Markt zunächst die Quartalsergebnisse der beiden größten deutschen Stahlkonzerne Thyssen-Krupp und Salzgitter auf. „Das waren durchweg gute Zahlen. Zudem haben beide ihre Prognosen angehoben. Für ein Kursfeuerwerk reicht es aber nicht“, erklärte ein Händler. Gewinnmitnahmen drückten aber den Thyssen-Krupp-Kurs, die Aktie schloss 0,2 Prozent höher. Salzgitter-Aktien stiegen zuletzt nur noch um 0,4 Prozent. Spitzenreiter im Tec-Dax waren nach der Veröffentlichung von Zahlen Versatel-Titel mit plus 11,4 Prozent. MLP-Aktien fielen dagegen am M-Dax-Ende um bis zu 7,8 Prozent, zuletzt sank der Kurs um 5,4 Prozent. Der Schweizer Versicherer Swiss Life hat nach dem Einstieg bei dem Finanzdienstleister einer feindlichen Übernahme eine klare Absage erteilt. Seit Wochenbeginn hatten MLP wegen des Einstiegs des Schweizer Versicherers zusammen mit AWD über 20 Prozent gewonnen.

Am deutschen Rentenmarkt sank die durchschnittliche Umlaufrendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 4,23 (Vortag: 4,26) Prozent. Der Rentenindex Rex gewann 0,17 Prozent auf 116,01 Punkte. Der Bund Future legte um 0,03 Prozent auf 113,90 Punkte zu. Der Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4907 (1,4903) Dollar fest. Der Dollar kostete 0,6708 (0,6710) Euro. Tsp

Kurse, Charts und Watchlisten finden Sie auch auf unseren Internetseiten unter

www.tagesspiegel.de/finanzen

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false