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Tui

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Tourismusbranche: Flaute bei der Tui

Der Reise- und Schifffahrtskonzern Tui hat im zweiten Quartal die Anleger enttäuscht. Der Gewinn der Touristiksparte brach um 90 Prozent ein.

Berlin - Der Umsatz des Tourismusunternehmens Tui sank im Vergleich zum zweiten Quartal des Vorjahres um 4,2 Prozent auf rund 5,2 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn vor Steuern rutsche auf 18 Millionen Euro ab. Analysten waren von 75 Millionen Euro ausgegangen. Besonders dramatisch war das Minus in der Touristiksparte, wo der Gewinn um 90 Prozent einbrach. Die Tui-Aktie stürzte zeitweise um mehr als drei Prozent ab.

Tui-Finanzvorstand Rainer Feuerhake bemühte sich dennoch um einen optimistischen Ausblick für das zweite Halbjahr. In einer Telefonkonferenz mit Analysten versprach er eine deutliche Verbesserung. Grund für die schlechten Zahlen seien die Buchungsflaute im April und Mai sowie Probleme bei der Fluggesellschaft Tuifly und in der Schifffahrt.

Bedingt durch gesunkene Frachtraten im Containergeschäft und den schwachen US-Dollar lag das Ergebnis der Schifffahrtssparte Hapag-Lloyd im zweiten Quartal mit 15 Millionen Euro im Minus. Trotz der schlechten Zahlen sagte Rainer Feuerhake, er gehe davon aus, dass Hapag-Lloyd zum Ende des Geschäftsjahres einen zweistelligen Millionen-Euro-Überschuss aufweisen werde. In der Touristiksparte konnte Tui bei einem nahezu gleich bleibenden Umsatz von 3,6 Milliarden Euro nur ein Ergebnis von 13 Millionen Euro vor Steuern erzielen - ein Rückgang von 90 Prozent. Dies lag vor allem an der im Januar aus dem Billigfliegern HLX und Hapagfly entstandenen Airline Tuifly. Die Auslastung bei Tuifly sank von 91,5 Prozent auf 79,5 Prozent.

Tui-Vorstandsmitglied Peter Rothwell sagte, man wolle die Kapazität bei Tuifly verringern. Es sei geplant die Anzahl der Flugzeuge von bisher 55 Maschinen auf 49 zu reduzieren. Möglicherweise würden noch mehr Flugzeuge ausrangiert, sagte Rothwell.

Um die niedrige Auslastung der Tui-Flotte zu erhöhen, will der Konzern ab Mitte August ein spezielles Studententicket verkaufen. Für 199 Euro können Schüler, Studenten und Auszubildende das Tui-Streckennetz zehn Wochen lang beliebig oft nutzen. Damit macht Tui der Interrail-Karte der Deutschen Bahn Konkurrenz.

Ob 2007 eine Dividende an die Aktionäre ausgezahlt wird, ließ Feuerhake offen. 2006 waren die Anleger leer ausgegangen. Wie geplant wird wohl die Fusion zwischen der Tui-Touristiksparte und dem britischen Reiseanbieter First Choice Anfang September abgeschlossen. Aus diesem Zusammenschluss entsteht Tui Travel, der größte Reiseveranstalter der Welt. Christoph Giesen

Christoph Giesen

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