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Wirtschaft: Französische EdF zahlt 4,7 Milliarden Mark für 25,01 Prozent

Der Einstieg des staatlichen französischen Stromkonzerns Electricité de France (EdF) bei der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) ist besiegelt. Ministerpräsident Erwin Teufel und EdF-Finanzvorstand Jacques Chauvin unterzeichneten am Mittwoch in Stuttgart den Vertrag über den Verkauf des 25,01prozentigen Landesanteils an die Franzosen.

Der Einstieg des staatlichen französischen Stromkonzerns Electricité de France (EdF) bei der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) ist besiegelt. Ministerpräsident Erwin Teufel und EdF-Finanzvorstand Jacques Chauvin unterzeichneten am Mittwoch in Stuttgart den Vertrag über den Verkauf des 25,01prozentigen Landesanteils an die Franzosen. Die EdF zahlt dafür 4,7 Milliarden Mark. Teufel sagte, der Kaufpreis sei ein "sehr gutes Ergebnis". Mit der Privatisierung der EnBW sei das zentrale landespolitisches Vorhaben der laufenden Legislaturperiode erfolgreich abgeschlossen worden.

Chauvin betonte, die vereinbarte Partnerschaft solle langfristig sein. Die Franzosen wollten der EnBW nichts aufzwingen, sondern dem Unternehmen die Führung überlassen. "Wir beteiligen uns an dem Wachstum einer selbstständigen EnBW", sagte der Finanzvorstand. Teufel erläuterte, mit dem Verkauf der Landesanteile an die Edf sei das Unternehmen für den verschärften Wettbewerb auf dem europäischen Strommarkt sehr gut gerüstet. Die Franzosen hätten von Anfang an keine Mehrheitsbeteiligung angestrebt. Die Eigenständigkeit der EnBW sei gesichert. Die Kraftwerksstandorte und die Hauptverwaltungen mit Sitz in Stuttgart und Karlsruhe blieben erhalten. Auch die 12 000 Arbeitsplätze des baden-württembergischen Unternehmens seien sicher.

Nach Angaben Teufels müssen der Finanzausschuss des Landtags und die EU-Kommission dem Verkauf noch zustimmen. Kartellrechtliche Probleme würden aber nicht erwartet. Auch die Zustimmung des Finanzausschusses des Landtags gilt als sicher. Teufel rechnet damit, dass der Kaufvertrag innerhalb von sechs Monaten in Kraft tritt. Bis zuletzt hatte sich auch die Essener RWE AG um die EnBW-Anteile bemüht. Nach der Fusionsankündigung mit der VEW AG zog RWE ihr Angebot jedoch zurück.

Nach Angaben des Ministerpräsidenten verhandeln die Franzosen weiterhin mit den Oberschwäbischen Elektrizitätswerken (OEW) über einen Konsortialvertrag, mit dem beide Seiten eine gemeinsame Linie bei strategischen Entscheidungen von EnBW vereinbaren wollen. Die OEW ist den Angaben zufolge mit 34,5 Prozent der Anteile größter Aktionär an der EnBW.

Auch die Stadt Stuttgart will ihre Aktien an der EnBW verkaufen und hat Verhandlungen mit der EdF aufgenommen. Die Stadt hält neun Prozent der Anteile, die jetzt allerdings auf die EnBW übertragen werden.

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