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EU-Kommission: Frau und Mann sollen gleich verdienen

Die EU-Kommission will dafür sorgen, dass Frauen und Männer künftig gleich bezahlt werden. „Ich bin sehr betroffen, dass sich die geschlechtsspezifische Lohndifferenz in den letzten 15 Jahren kaum verringert hat und in einigen Ländern sogar zunimmt“, sagte Viviane Reding, EU-Kommissarin für Grundrechte, am Freitag in Brüssel.

„Wir müssen alle Mittel einsetzen, um diese Lücke zu schließen.“ Zusammen mit den Mitgliedstaaten werde sich die Kommission bemühen, bis zum Jahr 2015 die geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede in der EU deutlich zu verringern – notfalls auch per Gesetz.

Reding hat bereits früher, als sie in der Kommission noch für Telekommunikation zuständig war, gezeigt, wie durchsetzungsstark sie ist. Gegen den erheblichen Widerstand der Mobilfunkanbieter hat sie für niedrigere Handygebühren innerhalb der EU gesorgt.

Derzeit liegt die geschlechtsspezifische Lohndifferenz im Durchschnitt der EU bei 18 Prozent. In Deutschland ist der Abstand sogar noch weit größer: Im Schnitt lag der Unterschied beim Bruttostundenverdienst von Männern und Frauen in Deutschland 2008 bei 23,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März mitteilte. Lediglich in Estland, Tschechien, Österreich und den Niederlanden ist der Verdienstabstand noch gewaltiger. Hinzu kommt: In Deutschland ist die Differenz in den vergangenen Jahren größer geworden. 2006 betrug sie hierzulande lediglich 22,7 Prozent.

Den geringsten Unterschiede in der Bezahlung von Männern und Frauen gibt es in Italien – dort liegt er nur bei knapp fünf Prozent. Übrigens wird der Internationale Frauentag dort alljährlich groß gefeiert. Traditionell bekommen italienische Frauen dann von ihren Männern Mimosen geschenkt. vis

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