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Wirtschaft: Gasag verspricht fallende Preise

Versorger will außerhalb der Region expandieren

Berlin - Erdgas wird für viele Verbraucher in der Hauptstadt billiger. „Berliner Gaskunden können mit einer sinkenden Rechnung in diesem Jahr rechnen, trotz höherer Mehrwertsteuer“, sagte Andreas Prohl, Vorstandsmitglied des Berliner Versorgers Gasag, am Dienstagabend in Berlin. „Es gibt eine gewisse Tendenz nach unten.“ Bereits zum 1. April müssen Gasag-Kunden weniger für Erdgas zahlen, das war schon beschlossen worden. Eine Kilowattstunde (kWh) kostet dann brutto 0,3 Cent weniger. Ob es im Jahresverlauf eine weitere Senkung gibt, sei abhängig von der Entwicklung des Ölpreises, sagte Prohl. „Riesenüberraschungen wird es aber nicht geben“, dämpfte der Gasag-Vorstand die Hoffnungen.

Das vergangene Geschäftsjahr sei durch den wachsenden Wettbewerb gekennzeichnet gewesen, sagte Vorstandssprecher Georges Hoffmann. Mit einem Ergebnis von 49 Millionen Euro habe man nur knapp unter Vorjahr abgeschlossen. 4000 private Gaskunden hätten Konkurrenten wie Nuon oder Klickgas, die neu auf den Markt gekommen sind, der Gasag abgejagt, sagte Hoffmann. Das sei zwar weniger als ein Prozent des Bestandes, „aber eine nachhaltige Entwicklung“. Allerdings habe die Gasag gleichzeitig 6000 Kunden neu gewonnen, die bisher mit leichtem Heizöl geheizt hätten. Hier sieht der Versorger eine große Chance, weil der Anteil der Ölheizungen in Berlin überdurchschnittlich hoch ist.

Die Gasag will zudem über die Region hinaus expandieren. „Wir haben Deutschland im Blick“, sagte Vorstand Prohl. Insbesondere wolle man mit großen Wohnungsgesellschaften wie der Gagfah, die bundesweit vertreten sind, ins Gespräch kommen.

Die Gasag plant auch mit alternativen Energien als neuer Lieferquelle. In der Region Berlin-Brandenburg gebe es das Potenzial für 40 Biogasanlagen. 2008 soll die erste Pilotanlage, an der die Gasag beteiligt ist, fertig sein. Darin werden spezielle Mais- und Roggenzüchtungen verarbeitet. Eine Anlage kann genug Gas für 2000 Einfamilienhäuser produzieren und kostet neun Millionen Euro. Das gereinigte Gas sei chemisch nicht von herkömmlichem Erdgas zu unterscheiden, hieß es. hop

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