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Berlin: GE holt Ingenieure

Der US-Konzern plant in Berlin ein Kompetenzzentrum für Ingenieure. Deutschland bleibe ein Platz für weitere Investments, kündigte Europa-Chef Beccalli-Falco an.

Der US-Technologiekonzern General Electric (GE) plant den Aufbau eines Ingenieurkompetenzzentrums in Berlin. GE-Ingenieure aller Fachrichtungen sollen hier mit Kunden und Kooperationspartnern zusammenarbeiten, teilte das Unternehmen mit. „Dank seiner erstklassigen Universitäten, seiner weltweit führenden Forschungseinrichtungen und aufgrund der Nähe zu den politischen Entscheidern ist Berlin der ideale Standort“, sagte GE-Deutschland- und Europachef Ferdinando Beccalli-Falco.

Im März dieses Jahres hatte der Siemens-Konkurrent angekündigt, sein Deutschland-Geschäft massiv ausbauen zu wollen – vor allem das Geschäft mit grünen Umwelttechnologien. Sitz von GE Deutschland ist Garching bei München. Dort ist bereits das europäische Forschungszentrum des Konzerns angesiedelt, das ausgebaut werden soll. Die Fläche werde sich mit zusätzlichen 14 000 Quadratmetern bis 2014 verdoppeln, teilte GE mit. Forschungsschwerpunkte sollen die Energiewende, nachhaltige Mobilität und die Herausforderungen des Gesundheitssystems sein. Die Investition mit einem Volumen von 30 Millionen Euro werde rund 200 neue Jobs für hochqualifizierte Forschungsingenieure schaffen. Wann das geplante Kompetenzzentrum in Berlin eröffnet und wie viele Arbeitsplätze hier neu entstehen werden, dazu machte GE noch keine Angaben.

In Berlin beschäftigt GE im Bereich Power Conversion mehr als 800 Mitarbeiter. GE hatte im September 2011 die Firma Converteam übernommen und dann umbenannt. Bei Power Conversion geht es darum, elektrische Energie in mechanische umzuwandeln und umgekehrt. Die Technik sorgt zum Beispiel dafür, dass Wind- und Sonnenenergie ohne Verluste in das Stromnetz eingespeist wird.

GE-Manager Beccalli-Falco sagte am Dienstag, das Deutschland-Geschäft entwickele sich trotz der europäischen Staatsschuldenkrise rasant. Im ersten Quartal 2012 sei die Umsatzsteigerung höher als in China gewesen und werde wohl auch im Gesamtjahr bei über zehn Prozent liegen. Konkrete Geschäftszahlen für einzelne Länder nennt der Siemens-Konkurrent jedoch nicht.

Wachstumsimpulse kämen vor allem aus den Energie-, Gesundheits- und Flugzeugsparten, ergänzte Beccalli-Falco. Der Konzern werde in den kommenden drei Jahren seine Prozesse neu gestalten und dadurch Kosten sparen. Vorgaben für Deutschland gebe es noch nicht. Ziel sei es, die Abläufe in Europa schlanker und effizienter zu machen, sagte Beccalli-Falco. „Deutschland bleibt aber ein Platz für weitere Investments.“ Es könne künftig auch wieder Übernahmen geben. „Wir haben ein paar Versuche unternommen.“ Es sei aber immer wieder nicht gelungen, den richtigen Preis zu finden. mit Reuters

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