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US-Autoindustrie: General Motors versteigert Autos über eBay

Der Autobauer sucht nach seinem Neustart nach neuen Vertriebswegen: Über die Internetplattform sollen Neuwagen versteigert werden – allerdings erst in einer Testphase.

General Motors (GM) beginnt in Kalifornien mit dem Verkauf von Fahrzeugen über das Internet-Auktionshaus eBay. Von diesem Dienstag an bis zum 8. September soll der neue Vertriebsweg getestet werden. Sollte das Projekt erfolgreich sein, will GM das Programm auf ganz Amerika ausweiten. Konzernchef Fritz Henderson will an diesem Dienstag weitere neue Strategien zur Ankurbelung des Autoabsatzes vorstellen.

Über die Seite www.gm.ebay.com werden 225 Händler in Kalifornien zunächst rund 20.000 Fahrzeuge anbieten. Die Kunden können selbst ein Angebot für den Kaufpreis machen, mit der Niederlassung online verhandeln oder auch zum ausgewiesenen Festpreis sofort zuschlagen. Im Angebot sind die Marken Chevrolet, Buick, GMC und Pontiac mit Modellen aus den Jahren seit 2008.

Die bisherige GM-Tochter Opel will dabei nicht mitziehen. Ein Sprecher von GM Europa sagte am Montag: "Wir werden die Wagen aller Marken hier ausschließlich über unsere Händler verkaufen."

GM hofft durch das Programm den Rückgang von Marktanteilen stoppen zu können. Der Absatz des Autobauers ist in den USA noch immer auf Talfahrt, zuletzt allerdings etwas weniger steil. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres brachen die Verkäufe um fast 38 Prozent ein. Zudem streicht GM sein Händlernetzwerk derzeit drastisch zusammen und ist somit auf neue Vertriebswege angewiesen. Einer Studie zufolge nutzten drei von vier Autokäufern im vergangenen Jahr das Web für Recherchen oder die Bestellung selbst.

Dass der Autobauer mit dem Projekt ausgerechnet in Kalifornien beginnt, wird von vielen Branchenkennern mit Skepsis betrachtet. Dort stammen nur rund 13 Prozent aller verkauften Fahrzeuge von GM, da Kunden in dem westlichen Küstenstaat traditionell viele importierte Automarken wie Toyota kaufen.

Mut macht dem Detroiter Konzern aber eine Studie der Beraterfirma J.D. Power & Associates, der zufolge mehr als drei Viertel aller Autokäufer über das Internet nach neuen Wagen suchen. Somit dürften auch zahlreiche andere Autohersteller mit Interesse verfolgen, ob GM mit seinem Pilotprojekt Erfolg hat.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters

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