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Wirtschaft: Geschäft mit den Flugzeug-Fonds bricht weg

DÜSSELDORF (rrl/HB).Das Auslaufen der Sonderabschreibungen (Sonder-AfA) nach dem Fördergebietsgesetz und die in diesem Jahr letztmalige Möglichkeit der Beteiligung an Schiffen mit Sonder-AfA werden zwar zu einer Marktbereinigung auf dem Gebiet der Steuersparanlagen führen, aber keineswegs den Niedergang der Branche einläuten.

DÜSSELDORF (rrl/HB).Das Auslaufen der Sonderabschreibungen (Sonder-AfA) nach dem Fördergebietsgesetz und die in diesem Jahr letztmalige Möglichkeit der Beteiligung an Schiffen mit Sonder-AfA werden zwar zu einer Marktbereinigung auf dem Gebiet der Steuersparanlagen führen, aber keineswegs den Niedergang der Branche einläuten.Auch vor den geplanten Steueränderungen der rot-grünen Bundesregierung, die den "Abschreibungskünstlern" das Handwerk legen sollen, ist den Anbietern von Steuerspar-Fonds nicht bange.Die Branche hat längst Alternativangebote in der Schublade.In diesem Jahr investierten Steuersparer nach einer vorläufigen Schätzung wie im Vorjahr rund 22 Mrd.DM in Geschlossene Immobilienfonds, Leasingfonds sowie Schiffsbeteiligungen.

Martin Raßfeld, Geschäftsführer der Immobilien Beteiligungs- und Vertriebsgesellschaft der Bankgesellschaft Berlin mbH (IBV), schätzt, daß im "sehr erfolgreichen" Jahr 1998 Anleger rund 14 (1997: zwölf) Mrd.DM als Eigenkapital allein in Geschlossene Immobilienfonds eingezahlt haben.Das Investitionsvolumen (Anlegergelder plus Fremdkapital) rechnet Raßfeld auf 28 (24) Mrd.DM hoch.1999 werde es für die IBV schwer, das Beteiligungsvolumen zu halten."Der Markt wird zurückgehen", meint Georg Nachtwey, Vertriebsleiter der DG Anlage Gesellschaft mbH in Frankfurt.Allerdings würden die banknahen Initiatoren - zu denen auch die DG Anlage zählt, davon weniger betroffen.Nachtwey geht davon aus, daß kleinere konzernfreie Anbieter aus dem Wettbewerb ausscheiden.Thomas Engels, geschäftsführender Gesellschafter der Falk + Partner GmbH & Co.KG, München, bleibt optimistisch.Mit Renditefonds, die weniger auf Steuervorteile und mehr auf Gewinne aus der Immobilie zielen, würden neue Zielgruppen erschlossen.Darüber hinaus müßten die Steuersparer bei geringeren prozentualen Verlustzuweisungen höhere Beteiligungssummen zeichnen.

Allerdings wird es zu gravierenden Verschiebungen der Angebote kommen."Das Geschäft mit den Fliegern bricht weg", fürchten Anbieter von Mobilien-Leasingfonds.Nachdem sich ihre Kunden gerade mit sinkende Renditen nach dem wahrscheinlichen Wegfall der Tarifbegünstigung nach Paragraph 34 Einkommensteuergesetz abgefunden hatten, verunsichert das Bundesfinanzministerium sie erneut.Der Kernpunkt eines Leasingerlaß-Entwurfs sieht vor, daß die steuerlichen Abschreibungsperioden drastisch verlängert werden.Dadurch würden Mobilien-Leasingfonds uninteressant.Den Emittenten von Schiffsbeteiligungen verderben neben der auslaufenden Sonder-AfA die weiter sinkenden Charterraten in der Containerschiffahrt und der niedrige Dollarkurs das Geschäft.Das Marktvolumen, für 1998 auf 2,5 Mrd.DM Eigenkapital geschätzt, werde sich 1999 halbieren, meinen die Emissionshäuser.Für Geschlossene Immobilienfonds gilt: Die Zeit der hohen Verlustzuweisungen geht zu Ende.Statt die Beteiligung mit 70 bis 100 Prozent im Zeichnungsjahr abzuschreiben, müßten sich die Fondszeichner in Zukunft mit Abschreibungsraten von 20 bis 50 Prozent begnügen.

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