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Wirtschaft: Gewinnsprung bei Merck

Schering-Offerte kostete 19 Millionen Euro

Berlin - Der Übernahmeversuch für das Berliner Pharmaunternehmen Schering hat den Darmstädter Merck-Konzern 19 Millionen Euro gekostet. Merck hält nach Angaben im Quartalsbericht, der am Donnerstag vorgelegt wurde, noch knapp fünf Prozent oder knapp 9,7 Millionen Stück der Schering-Aktien. Zu der Frage, ob der Konzern seinen Anteil im Zuge der geplanten Schering-Übernahme durch Bayer verkaufen werde, wollte sich ein Merck-Sprecher gestern auf Anfrage nicht äußern.

Der Pharma- und Chemiekonzern hatte am 13. März ein Angebot für Schering abgegeben. Die Darmstädter boten 77 Euro je Aktie, was auf einen Gesamtpreis von 14,6 Milliarden Euro hinausgelaufen wäre. Aufsichtsrat und Vorstand von Schering lehnten die Offerte aber ab – und fanden im Bayer-Konzern einen „weißen Ritter“, der zehn Tage später ein eigenes Angebot vorlegte. Daraufhin zog Merck seine Offerte zurück. Merck hatte die Schering-Aktien zu einem Durchschnittspreis von je 57,50 Euro gekauft. Bayer bietet 86 Euro je Aktie. Bei einem Verkauf können die Darmstädter also ein gutes Geschäft machen.

Im ersten Quartal konnte Merck sein Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum überraschend stark steigern. Der operative Gewinn stieg um 45,6 Prozent auf 288,4 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Auch der Umsatz legte um 16 Prozent auf knapp 1,6 Milliarden Euro zu. Der größte Umsatzanteil (eine Milliarde Euro) entfällt auf die Pharmasparte, in der Merck mit dem Krebsmittel Erbitux ein erfolgreiches Mittel auf dem Markt hat. Die Flüssigkristallsparte profitierte von der starken Nachfrage nach LCD-Bildschirmen. Nach dem guten Start hob Merck die Prognose für 2006 an und erwartet nun zweistelliges Wachstum bei Umsatz und operativem Gewinn. pet

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