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Großbritannien: Telekom verbündet sich mit France Télécom

Die Deutsche Telekom steht kurz davor, ihre Probleme in Großbritannien zu lösen: Ihre Mobilfunktochter T-Mobile UK verhandelt mit der France-Télécom-Tochter Orange über ein Joint Venture. Das Gemeinschaftsunternehmen würde mit knapp 37 Prozent Marktanteil zum Marktführer auf dem am stärksten umkämpften Mobilfunkmarkt in Europa aufsteigen.

Die Unternehmen wollen je die Hälfte an dem gemeinsamen Unternehmen halten. Da T-Mobile UK mit einem Marktanteil von 15 Prozent deutlich kleiner ist als Orange mit 21 Prozent, bringen die Deutschen Steuervorteile und einen Kredit in das Joint Venture ein. France Télécom wiederum bringt Schulden über 1,25 Milliarden Pfund mit, die das Joint Venture refinanzieren muss. Die Unternehmen wollen sich drei Jahre lang aneinander binden. In der Zeit darf kein Partner seinen Anteil verkaufen. Experten begrüßten den Deal. „Der Ausgleich, den die Telekom zahlt, ist gerechtfertigt, wenn man die Synergien bedenkt, die beide Unternehmen anstreben“, sagt Andreas Mark, Fondsmanager bei Union Investment, einem Telekom-Investor.

Der Vorteil für die Telekom besteht darin, dass sie anders als bei einem Verkauf ihrer Tochter weiter im zweitgrößten europäischen Mobilfunkmarkt vertreten ist und von der dringend nötigen Konsolidierung dort profitieren kann. Die Telekom hatte auch einen Verkauf erwogen, nachdem sie im April wegen der Probleme ihrer Töchter in Großbritannien und den USA ihre Gewinnprognose gesenkt hatte. In Finanzkreisen heißt es, die Konkurrenten Vodafone und O2 hätten rund 3,5 Milliarden Pfund für T-Mobile UK geboten. Das sei der Telekom aber zu wenig gewesen.

In den ersten 18 Monaten sollen zunächst beide Marken weitergeführt und mit einem Hinweis auf den neuen Partner versehen werden. Dann wollen die Mutterkonzerne entscheiden, ob es eine neue Marke geben wird. ali/lou (HB)

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