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Städte neu und persönlich entdecken, das will Mylocalscouts ermöglichen und dabei Geld verdienen.

© dpa

Internationale Tourismusbörse (ITB): Hamburger Startup bietet persönlichen Reiseführer

Das Start-up Mylocalscouts aus Hamburg vermittelt persönliche Führungen in Städten und will nach Berlin expandieren. Unternehmensgründerin Jessica Brockmann will Reisenden verhelfen, einen "nachhaltige Fußabdruck" zu hinterlassen.

Jessica Brockmann verwendet gerne Wörter wie „geil“ oder „cool“, wenn sie von ihrem Start-up erzählt. Ihr Hamburger Unternehmen, das bald nach Berlin expandieren will, heißt Mylocalscouts und vermittelt besondere Stadtführungen, die ganz anders sind als die klassischen „Hop on, Hop off“-Angebote für Busfahrten.

Angefangen hat alles im Jahr 2012. Die Kernidee fast Jessica Brockmann so zusammen: Buchung – Reise – Localscout. Der Kunde soll an seinem Reiseziel eine individuelle Sicht auf die Stadt, die er da besucht, bekommen. „Trotz Facebook und Twitter haben wir uns gefragt, wie wir Menschen zusammenbringen können“, sagt die Gründerin. Denn von alleine funktioniere das trotz Sozialer Medien nicht. Eine spezielle App, die als Vermittlungsplattform dient, soll das persönliche Erlebnis ermöglichen. Der Preis, den der Kunde für die individuelle Tour zahlt, hängt von seiner Zufriedenheit hab. Das Unternehmen bekommt einen Anteil davon.

Im vergangenen Jahr ist Mylocalscouts mit dem Innovationspreis der Internationalen Tourismusmesse (ITB) ausgezeichnet worden. Seitdem ist bei dem Start-up viel passiert. Die Ursprungsidee generierte nämlich nicht den gewünschten Umsatz. Deswegen entwickelte Brockmann mit ihrem Team ihr Geschäftsmodell weiter.

Jessica Brockmann hat Mylocalscouts gegründet.

© M. Amjahid

Gemeinnützigkeit, die sich lohnen soll

Der neue Dreh: Das Ganze soll mit einer guten Sache verknüpft werden. Die freiwilligen Helfer von der Hamburger Bahnhofsmission bieten nun zum Beispiel eine exklusive Führung mit vielen besonderen Geschichten durch das Bahnhofsviertel an und erhalten dafür eine Spende. „Nach oben kann aber jeder entscheiden, wie viel er geben will“, sagt Brockmann. Eine Spendenbescheinigung gibt es allerdings nicht. „Die Aufsichtsbehörde Bafin setzt da sehr enge Grenzen“, sagt die Unternehmerin.

Mylocalscouts will nun durch Partnerschaften mit anderen Unternehmen vor allem aus dem Tourismussektor Geld verdienen. Hotels würden künftig zum Beispiel an Mylocalscouts Geld überweisen, damit ihre Gäste ein spannendes Programm geboten bekämen.

Doch ähnliche Plattformen – zumindest was die Vermittlung von Privatpersonen betrifft – gibt es bereits kostenfrei im Internet. Zum Beispiel unter Couchsurfing.org. Auf der Plattform werden nämlich nicht nur gratis Übernachtungsmöglichkeiten angeboten – sondern auch kostenlose Stadtführungen. „Das besondere bei uns ist aber das Gemeinnützige, wir fördern gute, lokale Projekte“, sagt Jessica Brockmann.
Berlin sei dabei der natürliche nächste Markt. Aber auch dabei soll es nicht bleiben. Im portugiesischem Porto habe Brockmann gute Kontakte, von Marrakesch träumt sie noch: „Warum nicht?“, fragt sie.

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