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Handwerkskammer: Die Industrie glaubt an Berlin

Mehr Lehrstellen, Arbeitskräfte und Wachstum: Die Berliner Wirtschaft will die Zahl der Ausbildungsplätze in der Industrie bis 2012 um rund 400 zu erhöhen.

Die ungewöhnliche Zusage erklärte der Präsident mit Optimismus. „Die Unternehmen glauben an industrielles Wachstum in der Stadt“, sagte Stephan Schwarz, Präsident der Berliner Handwerkskammer, am Mittwoch im Roten Rathaus. Dort erläuterte er gemeinsam mit dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und DGB-Vize Christian Hoßbach die Maßnahmen des „Steuerungskreises Industriepolitik“ gegen den Fachkräftemangel. Dabei herausragend: Die Verpflichtung der Wirtschaft, die Zahl der Ausbildungsplätze in der Industrie bis 2012 um rund 400 zu erhöhen, damit der Vorkrisenstand von 2007 erreicht wird. Damals stellten die Firmen 1407 Azubis in Industrieberufen ein, in den folgenden Jahren rutschte die Zahl unter 1000.

„Das Gute am Steuerungskreis: jetzt kann sich keiner mehr herausreden“, freute sich Wowereit über die zusätzlichen Lehrstellen. „Das war nicht so einfach“, sagte der Regierende. In der Tat haben sich Kammern und Verbände in den vergangenen Jahren bei diversen Bündnissen für Arbeit und Ausbildungspakten um eine konkrete Selbstverpflichtung herumgedrückt. Das ist in Berlin nun anders. „Eine der wichtigsten Herausforderungen für die Wirtschaft wird angegangen“, sagte Schwarz und meinte damit den Fachkräftemangel insgesamt.

Der Handwerker betonte ebenso wie der Gewerkschafter die neue Qualität des Steuerungskreises mit der Festschreibung konkreter Maßnahmen und der späteren Prüfung der Wirksamkeit. Insgesamt wird die Zusammenarbeit zwischen Schulen, Firmen und Bundesagentur für Arbeit verbessert. Mindestens 24 Partnerschaften zwischen Schulen und Industrieunternehmen werden pro Jahr geschlossen. Um die naturwissenschaftlichen Fächer zu stärken, sollen mindestens jeweils zwölf Sekundarschulen und Gymnasien entsprechend profiliert werden. Ferner werden mindestens 100 Vertreter aus Industriefirmen Schulen mit einem hohen Anteil von Schülern mit Integrationshintergrund besuchen. Hier gibt es nach Einschätzung des Steuerungskreises noch ein großes Potenzial – ebenso bei Frauen, Älteren und Behinderten.

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