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Vorliebe für gekühltes: Heiß geliebtes Eis

Die heißen Sommertage bescheren den Eisherstellern eine riesige Nachfrage und sorgen dafür, dass die Mitarbeiter inzwischen Sonderschichten fahren müssen.

Berlin - Die heißen Sommertage bescheren den Eisherstellern eine riesige Nachfrage und sorgen dafür, dass die Mitarbeiter inzwischen Sonderschichten fahren müssen. Im Langnese-Werk im südhessischen Heppenheim arbeiten 750 Mitarbeiter in drei Schichten rund um die Uhr an sechs Tagen in der Woche. Pro Minute werden dort 500 Liter Eis produziert. Täglich verlassen 50 Lkw-Ladungen Magnum, Calippo, Flutschfinger und Co. das Werksgelände. Bei Nestlé Schöller im niedersächsischen Uelzen arbeiten die 430 Mitarbeiter sogar an sieben Tagen in der Woche, normal sind fünf. Auch bei Sanobub wird rund um die Uhr an sieben Tagen Eis hergestellt. In der vergangenen Woche lag der Spitzenwert bei 9000 verkauften Paletten. „In einer normalen Sommerwoche verkaufen wir circa 6000 Paletten Eiskrem“, heißt es bei Sanobub, die zur Humana Unternehmensgruppe gehören.

Noch gibt es offenbar keine Schwierigkeiten bei der Versorgung. Das meiste Eis wird bereits im Frühjahr produziert. „Wir haben zurzeit keine Engpässe, was die Zutaten für unser Eis betrifft“, erklärt Marktführer Langnese. „Da wir seit vielen Jahren den Eismarkt beobachten, produzieren wir viele Eissorten für den Sommer vor und liegen mit der Anzahl und Auswahl unserer Produkte auch fast immer richtig.“ Der Renner derzeit ist Magnum. 11,5 Millionen Stück verkaufte Langnese davon in nur einer Woche. „Wir verkaufen zurzeit bis zu fünfmal mehr Eis als an kühleren Sommertagen“, berichtet ein Langnese-Manager.

Bei Nestlé Schöller, nach eigenen Angaben die Nummer zwei auf dem deutschen Markt, steigt der Eisverkauf an heißen Tagen sogar um den Faktor acht bis zehn. Ausgeliefert wird das Eis aus 35 Umschlagpunkten des Unternehmens, die über das ganze Bundesgebiet von Sylt bis Kempten verteilt sind. „Vom 1. bis 10. Juli 2010 haben wir 25 Prozent mehr Eis abgesetzt als an den gleichen Tagen im Rekordsommer 2003“, sagte ein Sprecher von Nestlé Schöller. 2003 war das beste Eisjahr der vergangenen zehn Jahre.

Noch ist offen, ob es den Herstellern 2010 gelingt, die Umsätze des Rekordjahres 2003 zu erreichen. Denn das Eisjahr 2010 „hat sehr verhalten begonnen“, sagte eine Sprecherin des Markeneis-Verbandes, in dem sich die großen Hersteller zusammengeschlossen haben. Da der Sommer diesmal erst so spät gekommen sei, habe sich der Eishunger zunächst angestaut. Nun sei er dafür umso stärker. Auch bei Sanobub heißt es, wegen des relativ späten Sommerbeginns seien die Truhen bei den Kunden gut gefüllt. Nach dem Run in den vergangenen Tagen und Wochen beginne der Handel nun damit, die Truhen wieder aufzufüllen.

Eisliebhaber müssen sich auch dann keine Sorgen machen, wenn das Wetter noch sehr lange heiß bleiben sollte. Auch im Rekordsommer 2003 habe es keine Engpässe bei der Versorgung des Landes mit Speiseeis gegeben, heißt es beim Markeneisverband. Corinna Visser

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