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Arbeit: Höchster Anstieg bezahlter Überstunden seit 2001

Die Zahl der bezahlten Überstunden ist 2006 zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder gestiegen. Außerdem gab es so wenig Kurzarbeit wie nie zuvor und auch die Zahl der Krankheitstage ist weiter gesunken.

Nürnberg/Berlin - Laut einem Bericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit haben die Beschäftigten in Deutschland 2006 insgesamt 1,45 Milliarden Überstunden gemacht und damit etwa 200.000 mehr als im Vorjahr. Dies entspricht 41,9 bezahlten Überstunden je Arbeitnehmer.

Hauptgrund für den Anstieg der Überstunden ist laut Arbeitsmarktexperten die anziehende Konjunktur im zweiten Halbjahr 2006. Unternehmen versuchten in solchen Phasen häufig, die gestiegenen Auftragseingänge mit Überstunden abzufangen. Im Vergleich zur Rasanz des Wirtschaftsaufschwungs sei der Überstunden-Anstieg allerdings relativ moderat ausgefallen. Dies liege daran, dass Unternehmen Auftragsspitzen zusätzlich mit Zeitarbeitskräften abfingen und schließlich auch verstärkt feste Mitarbeiter einstellten, betonten die Experten.

Eine ähnliche Tendenz zeigt sich bei der Kurzarbeit: Das Ausfallvolumen erreichte im vergangenen Jahr mit 54,7 Millionen Stunden den niedrigsten Wert seit zehn Jahren. 2003 lag die Zahl noch bei 122,3 Millionen Stunden. Für dieses Jahr sagt das IAB 77,1 Millionen Ausfallstunden voraus. Zugleich fiel die Zahl der Kurzarbeiter von 277.300 im Jahr 1996 auf 74.100 im vergangen Jahr. 2005 hatte sie mit 125.500 noch nahezu doppelt so hoch gelegen.

Rückgang der Krankmeldungen

Auch die Zahl der Krankheitstage in deutschen Unternehmen ist weiter gesunken. Im Jahr 2006 war jeder Mitarbeiter im Durchschnitt 6,8 Tage krank gemeldet, geht aus dem IAB-Bericht weiter hervor. Im Jahr zuvor seien es noch 7,2 Tage gewesen. Damit habe sich der Rückgang bei den Krankheitstagen seit 1999 kontinuierlich fortgesetzt. Damals hatte der durchschnittliche Krankenstand noch 9,3 Tage betragen, berichtet das Forschungszentrum der Bundesagentur für Arbeit. (tso/dpa/AFP)

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