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Immobilien: Hypo Real Estate sucht Zukäufe

Der Münchner Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate ist nach der gescheiterten Übernahme der Eurohypo auf der Suche nach neuen Zukaufsmöglichkeiten.

München - Nach der gescheiterten Übernahme der Eurohypo und rasant gestiegenen Gewinnen sieht sich der Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate jetzt nach anderen Akquisitionsmöglichkeiten um. «Die Hypo Real Estate Group ist angesichts ihrer finanziellen Solidität in der Lage, auch größere Zukäufe zu tätigen», sagte Vorstandschef Georg Funke am Mittwoch in München. Die Bank werde bei attraktiven Kaufkandidaten schnell zuschlagen. «Diese Chancen bestehen oftmals nur für einen kurzen Zeitraum, deshalb gilt es, sie beherzt zu ergreifen.» Die ehrgeizigen Wachstumsziele für 2006 und die kommenden Jahre bekräftigte die Hypo Real Estate.

Im vergangenen Jahr hatte sich die Hypo Real Estate vergeblich um eine Fusion mit der Eurohypo bemüht, die schließlich komplett von der Commerzbank übernommen wurde. Es habe die historische Chance gegeben, «einen globalen Champion in der gewerblichen Immobilienfinanzierung zu schaffen», sagte Funke. Man habe das beste Geschäftsmodell gehabt und sei nicht mehr weit weg gewesen von einem Abschluss, am Ende habe die Übernahme aber nicht geklappt. Vorstellbar seien jetzt Zukäufe im In- und Ausland. Mögliche Akquisitionen müssten sich aber rechnen, das organische Wachstum habe Vorrang. Funke schloss auch nicht aus, dass die Hypo Real Estate selbst übernommen werden könnte.

Im vergangenen Jahr steigerte die im DAX notierte Bank den Vorsteuergewinn um knapp 85 Prozent auf 408 Millionen Euro. In diesem Jahr sollen es rund 530 Millionen Euro sein. Während der Konzern zuletzt vor allem vom Umbau und von niedrigerer Risikovorsorge profitierte, sollen jetzt verstärkt die Erträge weiter gesteigert werden. Dabei will die Hypo Real Estate im Inland vor allem vom gesteigerten Interesse ausländischer Investoren an deutschen Immobilien profitieren. «Der früher so behäbige deutsche Immobilienmarkt ist unweigerlich in der Realität der globalisierten Wirtschaft angekommen», sagte Funke. Im vergangenen Jahr hat die Hypo Real Estate erstmals seit der Abspaltung von der HypoVereinsbank mit 104 Millionen Euro ein positives Vorsteuerergebnis im Deutschland- Geschäft erzielt. Die einstige HVB-Gewerbeimmobilientochter war im Oktober 2003 an die Börse gebracht worden.

Ein Schwerpunkt soll aber das hoch profitable Auslandsgeschäft bleiben. «Wir wollen vor allem in den asiatischen Boommärkten in den kommenden Jahren noch deutlich zulegen», sagte Funke. Mitte des Jahres soll der Markteintritt in Indien erfolgen. Auch Singapur, Südkorea und Australien stehen auf dem Expansionsplan.

Von den steigenden Gewinnen bei der Hypo Real Estate, die ihre Struktur im vergangenen Jahr deutlich vereinfachte, profitierte auch Funke selbst. Sein Einkommen aus Fixbezügen und erfolgsabhängigen Komponenten stieg im vergangenen Jahr von 2,55 auf insgesamt knapp 2,9 Millionen Euro. Damit liegt Funke unter den Chefs der im DAX notierten Banken knapp hinter Commerzbank-Vorstandssprecher Klaus- Peter Müller (3 Mio) und weit hinter Josef Ackermann (11,9 Mio) von der Deutschen Bank. (tso/dpa)

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