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Sanierung: Im Sommer geht Opel das Geld aus

Wenn Opel nicht zügig an frisches Kapital kommt, könnte im Sommer Schluss sein. Die Sanierung der GM-Tochter kostet allein in diesem Jahr 1,1 Milliarden Euro - und genaue Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr sind noch gar nicht bekannt.

Frankfurt am Main - Opel trifft bei der Bundesregierung mit der Bitte um einen neuerlichen Milliardenkredit auf mehr und mehr Widerstand. Bis zum Sommer reicht das Geld noch, dann droht dem Unternehmen die Insolvenz. Genaue Zahlen wie es um den Autobauer 2009 ausgesehen hat, gibt es im Gegensatz zur Konkurrenz noch nicht. Immerhin hat es Opel jetzt geschafft, den Jahresabschluss für 2008 zu veröffentlichen, acht Monate nachdem ihn die Wirtschaftsprüfer von Deloitte & Touche abgesegnet haben. Er deckt zwar nur die deutschen Werke ab, belegt gleichwohl die schwierige Lage. 2008 hat die Adam Opel GmbH einen Verlust von 1,164 Milliarden Euro verbucht. Trotz einer Kapitalspritze von 450 Millionen Euro von der Muttergesellschaft General Motors (GM) war das Eigenkapital Ende 2008 auf magere 200 Millionen Euro zusammengeschrumpft. Die Eigenkapitalquote schmolz von 11,2 auf nur noch 2,6 Prozent zusammen.

„Der Fortbestand der Adam Opel GmbH ist durch Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung bedroht“, lautet das Fazit, falls das Sanierungskonzept nicht realisiert wird. Gemeint sind die geplatzten Pläne für die Übernahme durch den Zulieferer Magna. Aber im Prinzip gilt das Konzept ja noch heute: GM braucht 3,3 Milliarden Euro zur Rettung von Opel und der Schwestermarke Vauxhall. 2,7 Milliarden Euro sollen aus den Ländern mit Opel/Vauxhall-Werken kommen, davon 1,5 Milliarden Euro aus Deutschland.

Nach einem bisher unveröffentlichten Prüfbericht zur Opel-Sanierung kommt der größte Teil der finanziellen Lasten schon in diesem Jahr auf Opel zu. Wegen der laut Sanierungsplan zu erwartenden Kosten und der noch schwachen Konjunktur zeichne sich ab, „dass sich der maximale Finanzierungsbedarf im Jahr 2010 ergibt“, zitierte das „Handelsblatt“ aus dem Prüfbericht. Demnach sind allein für 2010 Kosten für die Restrukturierung von 1,1 Milliarden Euro veranschlagt, die vor allem durch den geplanten Stellenabbau entstehen. ro/HB

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