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Immobilien: Der nächste Fonds wird abgewickelt

Erst traf es den SEB Immoinvest, jetzt wird auch der CS Euroreal abgewickelt. Der milliardenschwere Fonds wird in den nächsten fünf Jahren abgewickelt, die 200000 Sparer sollen peu à peu ausgezahlt werden.

Berlin – Nach dem SEB Immoinvest hat es jetzt ein weiteres Schwergewicht in der Fondsbranche erwischt. Am Montag teilte die Credit Suisse mit, dass der milliardenschwere Immobilienfonds CS Euroreal abgewickelt wird.

Genauso wie der Immoinvest hatte auch der Fonds der Schweizer Großbank Credit Suisse seinen Anlegern nach zwei Jahren erstmals wieder angeboten, ihre Anteile zurückzugeben. Doch die Rückgabewünsche hätten die zur Verfügung stehende Liquidität von rund 1,6 Milliarden Euro „signifikant überstiegen“, berichtete das Fondsmanagement in Frankfurt am Main. „Im Sinne der Gleichbehandlung aller Anleger können die eingegangenen Rückgabewünsche daher nicht bedient werden.“ Der Fonds hat ein Volumen von rund sechs Milliarden Euro. Das Management hat jetzt fünf Jahre Zeit, die 98 Liegenschaften zu verkaufen.

Die rund 200 000 betroffenen Sparer können ihre Anteile entweder behalten oder – mit empfindlichen Abschlägen – über die Börse verkaufen. Wer dabei bleibt, wird peu à peu ausgezahlt. Eine erste Ausschüttung ist im zweiten Halbjahr geplant, spätestens mit der regulären Ertragsausschüttung im Dezember. Weitere Zahlungen sollen in halbjährlichem Turnus erfolgen.

Der Fonds war vor zwei Jahren auf Eis gelegt worden, weil Großanleger im Zuge der Finanzkrise ihre Anteile zurückgeben wollten. Diese Rückgabewelle hatte der CS Euroreal nicht verkraftet, genauso wenig wie zuvor der SEB Immoinvest. Sechs weitere Immobilienfonds sind noch eingefroren, ihre Zukunft ist ungewiss. Dennoch legen viele Anleger ihr Geld nach wie vor in offenen Immobilienfonds an. Union Investment, Deka, Commerzbank und die DeutscheBank-Tochter REEFF verzeichnen weiterhin Zuflüsse. „Auch wenn die Branche durch einige Fonds in Misskredit geraten ist, sind offene Immobilienfonds grundsätzlich eine Geldanlage mit hoher Sicherheit“, meint auch Peter Lischke von der Verbraucherzentrale Berlin. Wegen der hohen Ausgabeaufschläge und der eher „unterdurchschnittlichen Wertentwicklung“ seien sie für eine kurzfristige Anlage aber nicht geeignet, kritisiert Lischke. „Hier ist man mit Fest- und Termingeld besser bedient.“ Heike Jahberg

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