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Immobilien: Natur in der Wohnung

Moderne Massivholzmöbel in geradlinigem Design

Samtweich fühlt sich die Oberfläche des Tisches an. Ganz leicht ist die Holzstruktur mit den Fingern zu spüren – dafür wurde das Holz geschliffen, geölt, wieder geschliffen und dann gewachst. So bleiben die Poren offen, und Massivholzmöbel können ihre Stärken ausspielen: Sie regulieren die Feuchtigkeit im Raum, sind emissionsfrei und langlebig. Wer bei Massivholz allein an zeitlos schicke Landhaus- oder Ökomöbel denkt, liegt jedoch falsch: Auf der Internationalen Möbelmesse in Köln zeigten die Hersteller modernes Design mit Kombinationen aus Holz, Glas und Metall.

Eine Holzoberfläche sagt noch nichts über das „Herz“ eines Möbelstückes aus. Denn viele herkömmliche Tische und Schränke aus Holz bestehen im Kern aus Span-, Holzfaser- oder Sperrholzplatten, die mit dünnem Furnier beschichtet wurden. Von Massivholzmöbeln wird nur dann gesprochen, wenn alle Teile aus gewachsenem Holz gearbeitet sind, erklärt Hans-Walter Roering von der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft in Hamburg. Lediglich die Rückwände und Schubkastenböden dürfen aus Sperrholz gefertigt sein.

Besonders beliebt bei den Herstellern sind derzeit Buche, deutsche und amerikanische Erle, Kirsch- und Nussbaum, aber auch Ahorn und Eiche. In den Kollektionen ist alles zu finden, was eine Wohnung braucht – und zunehmend setzen die Hersteller dabei auf geradliniges, modernes Design.

Lange Tische, die sich durch ausgeklügelte Klappmechanismen in wenigen Handgriffen zu großen Tafeln ausziehen lassen, gehören zum Standardprogramm. Mal haben sie klobige Füße, die mit der Tischplatte abschließen, mal eingerückte, abgeschrägte, geschweifte oder zylindrische Beine.

Massivholzmöbel sind nicht unproblematisch in der Verarbeitung: Das Holz nimmt Feuchtigkeit auf und dehnt sich dadurch aus. Bei trockener Luft zieht es sich zusammen. „Massivholzmöbel arbeiten wesentlich stärker als andere Holzmöbel“, sagt Matthias Weinert vom Institut für Holztechnologie in Dresden.

Die Hersteller müssen das berücksichtigen, wollen sie verhindern, dass Schranktüren oder Schubladen klemmen. Vor der Verarbeitung muss das Holz gut getrocknet werden. Um ein Verziehen zu vermeiden, wird es anschließend in Lamellen oder Stäbe zersägt und verleimt. Auch so genannte Gratleisten geben Stabilität.

Beherzigen die Hersteller diese Vorkehrungen, müssen sich Käufer keine Sorgen machen. „Die sichtbaren Leisten in den Massivholzmöbeln sind zwar größer und variieren stärker als bei anderen Möbeln“, sagt Weinert. Verzogene Möbel kämen aber selten vor. Die Fähigkeit, Feuchte auf- und abzugeben, geht trotzdem nicht verloren, und daher tragen Massivholzmöbel auch zur Feuchtigkeitsregulierung von Räumen bei.

Ein Merkmal von Naturmöbeln ist die starke Maserung – vor allem, wenn viel vom Inneren des Stammes verarbeitet wurde. So sieht jedes Möbelstück anders aus. Viele Hersteller achten darauf, zueinander passende Stücke Holz zu verarbeiten. Denn die Maserung soll sichtbar, aber nicht störend sein.

Damit die Maserung in klaren Farben leuchtet, bearbeiten die Hersteller das Holz mit Öl. Wachs gibt der Oberfläche Glanz. Öl und Wachs schützen das Holz, ohne wie beim Lack die Poren zu verschließen. Geölte und gewachste Oberflächen sind anfälliger für Verunreinigungen, Flecken lassen sich aber leicht entfernen: Die betroffene Stelle kann mit einem speziellen Pad abgeschliffen und neu geölt werden. dpa/gms/Tsp

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