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Oskar-Helene-Park: Die Medizin bleibt

Auf dem Areal des früheren Oskar-Helene-Heims entstehen Wohnungen und ein Gesundheitspark.

Ein Wegweiser führt zum Casting für „Die Frauenversteher“, ein anderer zum Produktionsbüro der Fernsehserie „Der Kriminalist“: Das einstige Lehrkrankenhaus der Freien Universität Berlin auf dem Areal des Oskar-Helene-Heims in Dahlem hat seine medizinische Funktion längst verloren. In anderen Bereichen des weitläufigen Areals an der Clayallee aber sind noch immer Arztpraxen untergebracht. Sie knüpfen an die Geschichte der Anlage an: Das Oskar-Helene-Heim wurde 1914, maßgeblich finanziert durch das Industriellenehepaar Oskar und Helene Pintsch, als Heilanstalt für behinderte Kinder eröffnet.

Nachdem 1999 die Orthopädische Universitätsklinik den Standort verlassen hatte, suchte das Land Berlin lange nach einer neuen Nutzung. Erschwert wurde diese Suche, weil der Bezirk Steglitz-Zehlendorf mindestens die Hälfte der geplanten Geschossfläche medizinisch genutzt sehen wollte. Erst im Jahr 2012 fand der Liegenschaftsfonds schließlich Käufer für das Areal. Im Süden des elf Hektar großen Grundstücks entstehen jetzt unter dem Namen „Oskar-Helene-Park“ Wohnungen, während im Norden ein Gesundheitsstandort („eins – alles für die Gesundheit“) die medizinische Tradition fortführen wird.

Für den Wohnteil ist das Unternehmen Die Wohnkompanie zuständig, das zur bundesweit tätigen Zech Group gehört. Geschäftsführer Stephan Allner plant eine Mischung aus unterschiedlichen Wohnformen: Neben 77 Mietwohnungen sollen 29 Doppelhaushälften und Reihenhäuser sowie 21 Eigentumswohnungen entstehen. Die Preise in der derzeitigen „Pre-Sale-Phase“ liegen nach Angaben des Bauherrn zwischen 3950 und 5900 Euro pro Quadratmeter. Auch die Mieten sind der noblen Dahlem-Lage angemessen: Sie werden zwischen 13 und 15 Euro pro Quadratmeter betragen.

Abgeschlossen sein wird das Gesamtprojekt allerdings voraussichtlich erst im Sommer 2015. Noch vor wenigen Monaten hatten die Bauherren die Fertigstellung für das Jahr 2014 angekündigt. Die Arbeiten sollen nun demnächst starten. Dabei wird zunächst einmal abgerissen: Stehen bleiben nur zwei Gebäude, nämlich die historische Direktorenvilla direkt an der Clayallee und ein Schwesternwohnheim.

Parallel zu den Wohngebäuden wird der neue Gesundheitspark Gestalt annehmen. Für ihn ist eine von den beiden Berliner Architekten Jürgen Kahl und Arnold Ernst gegründete Gesellschaft zuständig. Sie plant einen ambulanten Gesundheitsstandort, der den Schwerpunkt auf Orthopädie, Onkologie und Chirurgie legen wird. Ein Großteil der Flächen ist nach Auskunft von Jürgen Kahl bereits vermietet. Insgesamt werden in das Gesamtprojekt (Gesundheitspark und Wohnungen) rund 135 Millionen Euro fließen.

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