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Vorsitzender des DGNB Martin Hoffmann im Interview: Mit Kriterien Komplexität erfassen

Martin Hoffman, Vorsitzender des Fachausschusses der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen, im Gespräch zu den heutigen Herausforderungen der Baubranche.

Der Kriterienkatalog für eine nachhaltige Bauweise ist mit seinen 50 Stichworten unüberschaubar. Wie soll eine Unternehmensführung da die Übersicht behalten?

Die Kriterien des nachhaltigen Bauens spiegeln im Wesentlichen die Komplexität des heutigen Baugeschehens und bieten eine übergreifende Gewichtung der erreichbaren Qualitäten. Das wird von vielen Unternehmen als Chance zur Qualitätssicherung und Darstellung im Markt gesehen.

Auf der internationalen Ebene gibt es kein allgemein verbindliches Siegel für nachhaltiges Bauen, auch in Deutschland gibt es mehrere. Was halten Sie vor diesem Hintergrund von dem Vorstoß der Vereinten Nationen im nebenstehenden Beitrag?

Auch wenn von internationalen Investoren in Deutschland englischsprachige Siegel angewendet werden, bleibt das DGNB-Siegel das einzige, das auf das deutsche Baugeschehen und private Bauvorhaben zugeschnitten ist. Die DGNB arbeitet in vielen internationalen Gremien mit, um die Bewertungsmaßstäbe zu vereinheitlichen. Die Vorschläge von Professor Lützkendorf vom Karlsruhe Institute of Technology im UNEP-Report sind dabei ein wichtiger Beitrag.

Was spricht in Deutschland dagegen, das Regenwasser mit dem Dach aufzufangen und als Brauchwasser in den Hauskreislauf einzuspeisen?

Das DGNB-System wertet, wie auch andere Bewertungssysteme, die Nutzung von Regenwasser zur Reduktion des Trinkwasserbedarfes als positiv, auch wenn kommunale Wasserbetriebe die dadurch verringerten Spülung der Abwasserleitungen kritisch bewerten.

Martin Hoffmann ist Vorsitzender des Fachausschusses der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Das Interview führte Reinhart Bünger.

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