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EADS: Investorenansturm auf Airbus-Werke

Die Pläne zum Verkauf mehrerer Airbus-Werke an Zulieferer der Flugzeugindustrie kommen voran. Die Arbeiter des Flugzeugbauers setzen indes ihren Arbeitskampf fort - eine Sonderprämie lehnten sie zunächst ab.

Paris - Für das Werk Laupheim (Innenausstattung) stünden die deutsche Diehl-Gruppe sowie die französische Zodiac bereit, berichtet die Pariser Finanzzeitung "La Tribune". Für Nordenham (Rumpfteile) sei zwar kein deutscher industrieller Investor in Sicht. Allerdings hätten die italienische Alenia sowie der US-Konzern Spirit - beide bedeutende Boeing-Lieferanten - Interesse an Nordenham und dem englischen Filton (Flügelausrüstung) gezeigt. Der französische Konzern Latécoère sei großer Favorit für die Übernahme des Werks Méaulte (Rumpfteile) und wolle auch Teile der Fertigung von Saint-Nazaire übernehmen.

Die Investoren sollen in die Entwicklung des Langstreckenflugzeugs A350 eingebunden werden und einen Teil des Risikos übernehmen. Sie müssten massiv in neue Fertigungstechniken investieren. Bis Anfang Juli will Airbus dem Bericht zufolge grundsätzlich mit den Investoren einig sein. Airbus erwartet für nächstes Jahr nach zwei Verlustjahren operativ die Rückkehr in die Gewinnzone.

500 Euro extra

In der Auseinandersetzung mit seinen Mitarbeitern in Frankreich hat der Flugzeugbauer Airbus eine Sonderprämie von 500 Euro sowie eine Gehaltserhöhung von 2,5 Prozent angeboten. Die streikenden Airbus-Werker in Nantes und Saint-Nazaire wollen aber zunächst den Arbeitskampf fortsetzen. "Wenn man die Prämie mit den 25.000 Mitarbeitern der Gruppe multipliziert, kommt man gerade auf den Betrag, den der frühere Chef Noël Forgeard zum Abschied bekommen hat", erklärte Xavier Petrachi für die Gewerkschaft CGT.

2006 hatte Airbus 1200 bis 1800 Euro Prämie gezahlt. Dieses Jahr wollte der Konzern nur zwei bis zehn Euro zahlen; die Gewerkschaften verlangen angesichts der Rekordproduktion 3000 Euro. Der frühere Airbus-Chef Forgeard war bei seinem Abschied als EADS-Co-Chef 2006 mit 8,4 Millionen Euro abgefunden worden. Die Spannungen im Konzern haben auch zu einem Streit der EADS-Großaktionäre Lagardère und Daimler-Chrysler über die Frage geführt, ob EADS in diesem Jahr auf eine Dividende verzichten soll. Darüber sollte am Freitag auch auf der EADS-Hauptversammlung in Amsterdam diskutiert werden. (tso/dpa)

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