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Wirtschaft: Kapitalspritze für Adtranz

BERLIN .Der weltgrößte Bahntechnik-Konzern Adtranz, Berlin, braucht wegen anhaltender Verluste erneut eine Kapitalspritze.

BERLIN .Der weltgrößte Bahntechnik-Konzern Adtranz, Berlin, braucht wegen anhaltender Verluste erneut eine Kapitalspritze.Nach Informationen der "Stuttgarter Zeitung" beläuft sich der Geldbedarf im Extremfall erneut auf 600 bis 700 Mill.DM.Daimler-Benz, Stuttgart, und die Schweizer Asea Brown Boveri, Zürich, mußten im vorigen Jahr bereits 644 Mill.DM nachschießen.

Der Zeitung zufolge beriet der Aufsichtsrat von Adtranz am Freitag in Berlin bis in den Abend über die schwierige Geschäftslage, die massiven Qualitätsprobleme vor allem mit den Neigetechnikzügen sowie die künftige Führungsstruktur.Die Entscheidung über den Nachfolger des im Oktober geschaßten Konzernchefs und früheren ABB-Managers Kaare Vagner stand laut "Stuttgarter Zeitung" nicht auf der Tagesordnung.Derzeit leitet Konzernvize Rolf Eckrodt als "Interimslösung" die Geschäfte.Der ehemalige Chef von Mercedes in Brasilien und Geschäftsführer der krisengeschüttelten deutschen Adtranz in Hennigsdorf bei Berlin soll nach dem Willen von Daimler/Chrysler-Chef Jürgen Schrempp an die Spitze des Bahnherstellers rücken.

Eckrodt hatte vor drei Wochen auf der Schienenmesse "Innotrans" erstmals eingeräumt, daß das Ergebnis im Konzern "hochgradig unbefriedigend" ausfallen werde.Im vorigen Jahr fuhr Adtranz bei einem Umsatz von 6,6 Mrd.DM ein Minus von rund 300 Mill.DM ein.Das kommende Jahr gilt laut Eckrodt als "Schicksalsjahr", in dem Adtranz erstmals Gewinn erwirtschaften soll.

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