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Helfen lernen. Die Pflegeberufe bieten gute Jobaussichten. Doch der Beruf eignet sich nicht für jeden. Einfühlungsvermögen und Belastbarkeit sind unerlässlich. Foto: dpa

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Jobchancen für Quereinsteiger: Pflegepersonal wird knapp

Der Fachkräftemangel hat auch Einfluss auf die Pflegebranche, die Engpässe beim Personal werden zunehmen. Das eröffnet auch Jobchancen für Seiteneinsteiger.

Vor einer Umschulung sollten Berufswechsler aber in jedem Fall ein Praktikum machen, „um sich selber zu testen, ob das was für einen ist“, rät Johanna Knüppel vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe in Berlin. „Nicht jeder kann das.“ Generell biete der Bereich gute Berufsaussichten für Quereinsteiger. „Wer mit Mitte 40 über einen Berufswechsel nachdenkt, dem kann man den Beruf des Pflegers nur empfehlen. Das ist ein Beruf mit Jobgarantie.“ In Deutschland reißen nach einer Prognose des Statistischen Bundesamts immer größere Lücken beim Pflegepersonal auf: 2025 werden voraussichtlich rund 152 000 Alten- und Krankenpfleger sowie Helfer fehlen.

Auch für ältere Berufswechsler lohne es sich, eine vollwertige Ausbildung zu machen, rät Knüppel. Denn nach einer kurzen Umschulung zur Hilfskraft dürften Beschäftigte nur eingeschränkte Aufgaben übernehmen. „Ein Pflegehelfer zum Beispiel darf fast nichts eigenständig machen.“ Quereinsteiger dürften nicht unterschätzen, welche psychische Belastung der Beruf mit sich bringt. „Man muss sich klarmachen, dass man da auch mit Leiden und Sterben konfrontiert ist“, erklärt Knüppel. Wichtig seien auch soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit. „Man hat da schließlich mit Menschen zu tun, die nicht gesund sind und entsprechend empfindlich reagieren können.“

AUSBILDUNG

Für die Arbeit in Pflegeberufen gibt es mehrere Ausbildungswege. Dazu gehören drei bundesweit einheitlich geregelte Ausbildungen für die Bereiche Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege. Sie dauern in der Regel drei Jahre. Die Lehre zum Altenpfleger besteht aus einem schulischen Teil und Praxisphasen in Pflege-Einrichtungen. Die Ausbildung zum „Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger“ oder zum „Gesundheits- und Krankenpfleger“ wird an der Berufsfachschule absolviert. Letztere biete den Vorteil, dass sie im europäischen Ausland anerkannt ist, sagt Johanna Knüppel vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe in Berlin.

HILFSKRÄFTE

Für Hilfskräfte gibt es weitere Ausbildungen, die einen schnelleren Einstieg ermöglichen. „Gesundheits- und Krankenpflegehelfer“ kann man in den meisten Bundesländern innerhalb eines Jahres werden, in Hamburg und Niedersachsen dauert es zwei Jahre. Analog dazu gibt es eine Ausbildung zum Altenpflegehelfer, die meist ein Jahr und in Hamburg zwei Jahre dauert.

KURSANGEBOTE

Auch werden zahlreiche Kurse und Lehrgänge angeboten, die nicht staatlich geregelt sind. „Das reicht vom Vierwochenkurs bis zum halbjährigen Lehrgang“, sagt Knüppel. Teilnehmer erhalten nach dem Abschluss in der Regel ein Zertifikat des Anbieters. Daneben werden Pflegefachkräfte inzwischen auch akademisch ausgebildet. So bieten Hochschulen zum einen duale Studiengänge an, die eine Berufsausbildung mit einem Bachelorstudium verbinden. Und es gibt Studienangebote, die wirtschaftlich ausgerichtet sind und das Management von Pflege-Einrichtungen behandeln. dpa

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