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Leider nicht nur superluftig, sondern auch superteuer: die neue Lätta.

© Kai-Uwe Heinrich

KAUFEN oder NICHT: Luftnummer für die Streichliste

Super streichfein soll die neue Lätta sein. Doch im Test erweist sich die Margarine vor allem als supersüß - und superteuer.

Ein Butterbrot besteht aus, na klar, Butter und Brot. So war das bei uns früher auch. Das Problem: Butter steckt voller tierischer Fette, und das ist nicht gut für die Cholesterinwerte. Also sind wir vor einigen Jahren ins Margarinelager gewechselt. Seitdem bestreichen wir unsere Brote mit pflanzlichem Fett. Genauer gesagt mit Lätta. Denn die Halbfettmargarine aus dem Haus Unilever hat nur halb so viele Kalorien wie normale Margarine, schmeckt aber mindestens genauso gut – finden wir zumindest.

Weil Nahrungsmittelkonzerne glauben, ihren Kunden ständig etwas Neues bieten zu müssen, gibt es seit kurzem eine neue Variante: die neue „Lätta & luftig“. Von der alten Packung unterscheidet sich das neue Päckchen durch den geschwungenen Deckel und die silberne Farbe. Ansonsten wirken beide Packungen gleich. Doch spätestens wenn man die neue Lätta in die Hand nimmt, merkt man, dass irgendetwas anders ist. Die Packung ist deutlich leichter. Und richtig: Statt 500 Gramm sind nur 320 Gramm drin. Der Rest ist Luft. Die Margarine wird mit Stickstoff aufgeschlagen.

Unilever macht aus der Luftnummer ein Werbeargument: Die neue Lätta habe eine lockere Konsistenz, ein besonderes Streichverhalten und ein „außergewöhnliches Mundgefühl“, heißt es auf Anfrage. Tatsächlich sieht man, wenn man die Packung öffnet, kleine Bläschen. Streicht man die Margarine aufs Brot, knistert und knirscht es. Die „Lätta & luftig“ erinnert an Instantsüßspeisen oder Sprühsahne. Unilever verspricht dafür einen „ganz besonderen Genuss“. Doch das sehen nicht alle so. Ich finde, die neue Sorte schmeckt sahnig und lecker, dem Rest der Familie ist sie jedoch viel zu süß.

Doch über Geschmack lässt sich streiten, über den Preis hingegen nicht. 1,69 Euro kostet die neue Lätta und damit genauso viel wie die alte. Leider ist ein Drittel weniger drin. Umgerechnet auf 1000 Gramm zahlt man für die normale Margarine 3,38 Euro, für die neue sind es stolze 5,28 Euro. Unilever begründet den Preisunterschied mit dem „komplexeren Produktionsprozess“, Verbraucherschützer sprechen dagegen von Täuschung. Auch ich habe keine Lust, für Luft zu zahlen.

Das Testurteil: zwei Punkte.

(0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen.)

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