zum Hauptinhalt
Wo wenig Menschen wohnen, soll es bald kein Festnetztelefon mehr geben.

© picture-alliance/dpa

Telekom überdenkt Versorgung: Kein Festnetz mehr im Neubaugebiet

Die Telekom findet, in kleinen oder abgelegenen Neubaugebieten könnte Mobilfunk reichen. Aus Kostengründen prüft der Konzern darum die Idee, künftig keine Kabelanschlüsse mehr in solche Gebiete zu legen.

Die Telekom will in kleinen oder abgelegenen Neubaugebieten künftig möglicherweise keine Festnetz-Anschlüsse mehr anbieten. Derzeit werde darüber nachgedacht, in Neubaugebieten eine drahtlose, wirtschaftlich günstigere Lösung einzuführen, bestätigte ein Telekom-Sprecher am Samstag einen Bericht der „Saarbrücker Zeitung“. Derzeit liefen Vorgespräche für einen mindestens einjährigen Pilotversuch.

Das Verlegen von Kupferkabeln für einen Festnetz-Anschluss sei in manchen Gegenden sehr teuer. „Da stellt sich für uns die Frage, geht das nicht auch günstiger“, sagte der Telekom-Sprecher. Daher wolle die Telekom den drahtlosen Telefonanschluss als Universaldienstlösung testen. Dabei könne das alte Telefongerät weiter genutzt werden. Die Möglichkeiten seien dieselben wie beim Festnetz-Anschluss. Voraussetzung für die Einführung eines drahtlosen Anschlusses sei letztlich, dass sich die Qualität der Versorgung nicht verschlechtere und die Kosten für die Kunden nicht stiegen, erklärte die Telekom.

Das Unternehmen ist nach dem Telekommunikationsgesetz bundesweit zur Mindestversorgung der Bevölkerung verpflichtet. Dazu gehört neben öffentlichen Telefonzellen ein Anschluss für jeden Haushalt zu einem erschwinglichen Preis – egal wo. Telekom-Sprecher Georg von Wagner sagte dem Tagesspiegel jedoch: „Die Telekom wird auch weiterhin das Festnetz auf dem Land ausbauen.“ Eine drahtlose Telefonverbindung sei aber grundsätzlich möglich, da nicht gesetzlich vorgeschrieben werde, wie die Telekom ihre Pflicht zur Universaldienst-Versorgung technisch zu erfüllen habe.

Bevor die Telekom einzelne Neubaugebiete an Stadträndern oder auf dem Land, bei denen sich ein Ausbau des Festnetzes als unwirtschaftlich herausstelle, mit drahtloser Telefonversorgung ausstatte, müssten zunächst Erfahrungen gesammelt werden, betonte der Sprecher. Daher solle in Absprache mit der für die Telekommunikationsunternehmen zuständigen Bundesnetzagentur und den kommunalen Spitzenverbänden ein Pilotversuch gestartet werden. Wie genau die drahtlose Technik aussehen wird, soll dem Sprecher zufolge in der Pilotphase getestet werden. Auf jeden Fall müsse sie einen adäquaten Ersatz für die bisherigen Festnetz-Anschlüsse bieten. Ein Vorteil der drahtlosen Versorgung werde aber eine höhere Bandbreite, also ein schnelleres Surfen im Internet, sein.

Vereinte Nationen: Wer sich Breitband-Internet leisten kann

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Zuletzt hatten Pläne der Telekom Protest ausgelöst, fürs schnelle Internet-Surfen über den Festnetzanschluss zu Hause eine Datenvolumengrenze einzuführen. Die Begrenzung soll für neue Verträge gelten, die seit dem 2. Mai abgeschlossen werden. Altverträge sollen davon unberührt bleiben. (AFP/Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false