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Wirtschaft: Keine Angst vor Alan Greenspan

Während die Anleger sich über steigende Aktienkurse freuen, verdirbt Alan Greenspan die Stimmung. Offenbar mag der Chef der amerikanischen Notenbank die Hausse nicht.

Während die Anleger sich über steigende Aktienkurse freuen, verdirbt Alan Greenspan die Stimmung. Offenbar mag der Chef der amerikanischen Notenbank die Hausse nicht. Sonst hätte er wohl nicht zum wiederholten Mal vor der Gefahr eines Kursrückschlages gewarnt.Und schon geht die Angst um. Prompt haben die Äußerungen Greenspans für etwas Ernüchterung auf dem Parkett gesorgt. Ist der spektakuläre Aufschwung an den Börsen rund um die Welt nur heiße Luft? Platzt bald die Blase? Wer Aktienpreise an den Unternehmensgewinnen mißt, der muß sie heutzutage in der Tat für zu hoch halten. Allerdings liegt dieses Urteil daran, daß zahlreiche Unternehmen gar keinen Gewinn erwirtschaften. Also alles nur Spekulation? An der Börse werden nun einmal Erwartungen gehandelt. Ob es eine Aktiengesellschaft zu etwas bringt, das lesen heute viele Käufer an den Umsätzen ab oder - beispielsweise bei den jungen Internet-Firmen - daran, wie viele Leute eine Web-Seite anklicken.Rückschläge sind programmiert. Gerade bei den neuen Unternehmen sind heftige Schwankungen alltäglich: Die Aktie des Internet-Providers AOL notiert weit vom Höchststand entfernt, das Papier der Online-Buchhandlung Amazon.com fiel nach einer Gewinnwarnung um zehn Prozent. Doch bei den Standardtiteln sind dramatische Kursverluste ausgeblieben - in den USA so wie in Europa. Dabei kann es trotz Alan Greenspan bleiben. Denn die Börsianer haben Greenspans Warnung schon mal mißachtet. Der Notenbank-Chef riet zur Zurückhaltung, als der Dow-Jones-Index gerade einmal die 6000-Punkte-Marke überschritten hatte. Jetzt zählt der Dow um die 11 000 Punkte.

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