zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Kinowelt muss Kooperation mit Warner beenden

Die vor der Pleite stehende Kinowelt Medien AG und der Hollywood-Konzern Warner haben ihre Zusammenarbeit beendet. Wie Kinowelt am späten Dienstagabend mitteilte, entsteht durch die Rückgabe eines Filmpaketes an Warner ein außerordentlicher Aufwand in Höhe von 130 Millionen Euro, der im dritten Quartal 2001 verarbeitet worden sei.

Die vor der Pleite stehende Kinowelt Medien AG und der Hollywood-Konzern Warner haben ihre Zusammenarbeit beendet. Wie Kinowelt am späten Dienstagabend mitteilte, entsteht durch die Rückgabe eines Filmpaketes an Warner ein außerordentlicher Aufwand in Höhe von 130 Millionen Euro, der im dritten Quartal 2001 verarbeitet worden sei. Die hoch verschuldete Kinowelt hatte Monate lang mit dem Filmstudio über einer Rückabwicklung des Geschäfts verhandelt. An diesem Freitag will das Unternehmen, das akut von der Insolvenz bedroht ist, seine Quartalszahlen im Detail präsentieren.

Kinowelt und die Warner Bros. International Television Distribution, Burbank/Kalifornien, hätten ihre Kooperation in der Vermarktung von Kinospielfilmen im deutschen Free-TV beendet, hieß es in der Pflichtmitteilung. Kinowelt hatte im Jahr 1999 von Warner für 300 Millionen Dollar ein Rechtepaket erworben, das unter anderem rund 270 Spiel- und Fernsehfilme, über 600 Serienfolgen sowie Dokumentationen beinhaltete. "Die Rechte sind an Warner Bros. zurückgegangen", teilte Kinowelt nun am Dienstag mit.

Nach dem Millionen-Deal, mit dem Kinowelt die Fernseh-Konzerne Bertelsmann und Kirch ausgestochen hatte, war es dem am Neuen Markt notierten Unternehmen nicht gelungen, die Filme aus dem Warner-Paket im deutschen, Privat-Fernsehen zu vermarkten. Kinowelt-Chef Michael Kölmel hatte wiederholt von einem "Boykott" der deutschen Privatsender gesprochen und sich zeitweise mit dem Gedanken getragen, einen eigenen Sender zu gründen. Warner hatte die Verwertung eines Teild der Filme später zudem blockiert, weil Kinowelt die geforderten Bankgarantien für ausstehende Ratenzahlungen nicht vorlegen konnte.

Betroffen von der nun gekündigten Zusammenarbeit mit Warner ist auch ein bereits unterschriftsreifer Vertrag mit dem ZDF. Im Juni dieses Jahres hatte Kinowelt mit dem ZDF eine Vereinbarung über den Verkauf eines Filmpaketes geschlossen. Dem Vernehmen nach soll es sich um 40 Spielfilme für rund 70 Millionen Mark handeln, darunter auch Warner-Streifen. "Durch die Vertragsauflösung mit Warner wird die Kinowelt-Vereinbarung mit dem ZDF in dieser Form nicht mehr zustande kommen", teilte Kinowelt am Dienstag mit.

mot

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false