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Deutliches Minus: Klaviere in der Krise

Die deutschen Klavierbauer leiden unter der Krise. Die Branche müsse Auftragsrückgänge von etwa 35 Prozent verkraften, berichtet der Bundesverband Klavier.

Vor allem der hohe Exportanteil von durchschnittlich 65 Prozent sorge für Probleme, während der Absatz in Deutschland relativ stabil geblieben sei.

Der größte deutsche Klavierhersteller, die Wilhelm Schimmel Pianofortefabrik in Braunschweig, meldete Ende Juli Insolvenz an, schöpft aber gerade wieder Hoffnung. Der vorläufige Insolvenzverwalter Joachim Schmitz führt Gespräche mit Investoren, bereitet parallel aber auch den Insolvenzplan vor. Ein kleiner Teil der 144 Beschäftigten muss wohl mit der Kündigung rechnen, auf die anderen kommen Lohneinbußen zu. 2008 hatte das Familienunternehmen einen Umsatz von 23,8 Millionen Euro.

Auch andere Hersteller haben Probleme. Seiler aus Kitzingen in Bayern musste bereits 2008 Insolvenz anmelden, dort stieg ein koreanisches Unternehmen ein. Die Leipziger Pianoforte stellte ihre Produktion im August komplett ein. Alle anderen Unternehmen überlebten die Krise hoffentlich, heißt es beim Branchenverband. Noch stellen zwölf Unternehmen in Deutschland Klaviere und Flügel her, darunter klangvolle Namen wie C. Bechstein aus Berlin oder Steinway aus Hamburg.

Doch von den weltweit rund 450 000 hergestellten Klavieren und Flügeln stammen mittlerweile 280 000 aus China. Deutsche Werkstätten steuern nur noch 12 000 Exemplare bei, werden allerdings zur Spitzenklasse gezählt. (dpa)

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