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Wirtschaft: Konjunktur: "Der Aufschwung ignoriert den Arbeitsmarkt"

Die "hervorragende wirtschaftliche Entwicklung" führt in der Metall- und Elektroindustrie nicht zur Schaffung neuer Arbeitsplätze. Der Aufschwung gehe am Arbeitsmarkt vorbei, stellte die IG Metall in einer am Sonntag in Frankfurt (Main) veröffentlichten Konjunkturanalyse fest.

Die "hervorragende wirtschaftliche Entwicklung" führt in der Metall- und Elektroindustrie nicht zur Schaffung neuer Arbeitsplätze. Der Aufschwung gehe am Arbeitsmarkt vorbei, stellte die IG Metall in einer am Sonntag in Frankfurt (Main) veröffentlichten Konjunkturanalyse fest. Die Zahl der Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie sei im ersten Quartal um 14 000 auf 3,47 Millionen zurückgegangen. Der Abbau konzentrierte sich danach auf die Hersteller von Büromaschinen und Computerhardware (minus neun Prozent), den Schienenfahrzeugbau (minus 7,7 Prozent) und den Maschinen- und Schiffbau (minus 1,2 Prozent). Beschäftigungszuwächse habe es lediglich in der Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik (plus 4,9 Prozent) und in der Luft- und Raumfahrzeugindustrie (plus 4,3) gegeben. Die zusätzlichen Aufträge wickelten die Unternehmen insbesondere durch mehr Überstunden ab, so die IG Metall. In jedem zweiten Betrieb wird nach Angaben der IG Metall Mehrarbeit geleistet. Die Arbeitszeit der Beschäftigten habe sich im ersten Quartal dieses Jahres um 3,3 Prozent erhöht.

Nach Darstellung der IG Metall haben zudem die Löhne und Gehälter als Kostenfaktor ein Rekordtief erreicht. Im ersten Quartal 2000 habe ihr Kostenanteil nur noch 19,1 Prozent der Umsätze in der Metall- und Elektroindustrie ausgemacht. 1993 hätten die Löhne und Gehälter noch mit 26,9 Prozent zu Buche geschlagen, betonte die IG Metall in einer am Sonntag veröffentlichten Konjunkturanalyse.

Die konjunkturelle Wende in der Metall- und Elektroindustrie habe bereits im vierten Quartal 1999 begonnen. Die Auftragseingänge hätten um elf Prozent zugenommen und erhöhten sich im ersten Quartal 2000 nochmals um 15,6 Prozent. Dabei sei die Auftriebsdynamik hauptsächlich aus dem Ausland gekommen. Die Auslandsnachfrage sei im vierten Quartal 1999 um knapp 15 Prozent und im ersten Quartal 2000 um 23,1 Prozent gestiegen. Doch auch die Inlandsaufträge haben zugenommen, im vierten Quartal 1999 um knapp acht und im ersten Quartal 2000 um knapp zehn Prozent. Das Produktionsniveau habe im ersten Quartal 2000 mehr als elf Prozent über dem Vorjahresquartal gelegen.

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