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Konzenrumbau: Telekom schließt Callcenter in 39 Städten

Die Telekom plant einen massiven Konzernumbau: 39 von 63 Callcenter-Standorten sollen geschlossen werden - 8000 Mitarbeiter sind betroffen. Gleichzeitig sollen weitere Beschäftigte aus dem Technikbereich in den Niedriglohnsparte T-Service ausgelagert werden. Verdi kündigte Proteste an.

Nach dem Umbau der Callcenter plant die Telekom weitere massive Einschnitte beim Personal. Wie am Donnerstag aus dem Umfeld des Konzerns verlautete, sollen weitere Mitarbeiter in die im vergangenen Jahr gegründete Niedriglohnsparte T-Service verlagert werden. Auf diese Weise werde die Verantwortung für das Kerngeschäft Technik gebündelt, teilte der Konzern am Donnerstag in Bonn mit. Betroffen seien rund 6000 Beschäftigte aus dem Netzwerkbereich.

Die Telekom hatte im vergangenen Jahr rund 50.000 Beschäftigte nach einem harten Konflikt mit der Gewerkschaft Verdi in T-Service verlagert, wo die Beschäftigten zu schlechteren Konditionen arbeiten. Diesen Weg wolle das Unternehmen nun weiter beschreiten, hieß es in entsprechenden Kreisen.

Callcenter künftig nur noch in 24 Städten

Der Bonner Konzern steckt in einer tiefen Umstrukturierungsphase, die Vorstandschef René Obermann mit den hohen Lohnkosten begründet. Die Personalausgaben der Telekom sind deutlich höher als bei vergleichbaren Unternehmen wie France Télécom oder Telefónica, was auch von Analysten bemängelt wird.

Teil des Konzernumbaus ist auch die Zusammenlegung der Call-Center. Nach Informationen aus Konzernkreisen will das Bonner Unternehmen künftig nur noch in 24 Städten mit Callcentern vertreten sein. Mit den drastischen Einschnitten soll der Betrieb der Sparte mit insgesamt 18.000 Beschäftigten rentabler gemacht werden. Konkrete Details wollte der Konzern im Laufe des Tages bekanntgeben.

Von dem Umbau sind dem Vernehmen nach rund 8000 Mitarbeiter betroffen. Ihnen will das Unternehmen neue Arbeitsplätze in den verbliebenen Standorten anbieten, allerdings wird mit dem Wegfall mehrerer Hundert Stellen gerechnet. In insgesamt 63 Städten betreibt die Telekom knapp 75 Callcenter, von denen mit dem Umbau etwa zwei Drittel geschlossen werden.

Verdi kündigt Proteste an

Verdi kritisierte das Vorhaben der Telekom als "rücksichtslos" und als "Kahlschlag" in die Callcenterlandschaft. Es sei zu befürchten, dass den betroffenen Beschäftigten nicht in allen Regionen zumutbare Arbeitsplätze angeboten werden könnten. Der eigentliche Skandal der geplanten Maßnahme liege aber darin, dass sich die Deutsche Telekom aus der Fläche zurückziehe, betonte Schröder, der zugleich stellvertretender Vorsitzender des Telekom-Aufsichtsrates ist.

Nach weiteren Worten von Schröder spare die Telekom an der falschen Stelle. Verdi wende sich dagegen, dass die Veränderungen auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werde. So sei bei den jetzt Betroffenen im vergangenen Jahr die Arbeitszeit um vier Stunden verlängert worden und "zum Danke nimmt man ihnen in der Region jetzt die Arbeitsplätze weg". Verdi kündigte eine
"erhebliche Protestwelle" an. (nis/dpa/AFP)

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