zum Hauptinhalt
Gas strömt aus einem Leck der Nord Stream 2 in der Nahe der Küste Dänemarks am 27. September

© Foto: IMAGO/UPI Photo/DANISH DEFENCE

Update

Sabotageverdacht in der Ostsee: Meeresgebiet um Nord-Stream-Lecks für Untersuchungen abgesperrt

Nach der Entdeckung mehrerer Gas-Lecks haben schwedische Behörden das Meeresgebiet um die Nord-Stream-Leitungen abgesperrt. Aus der Nord Stream 2 soll erneut Gas ins Wasser strömen.

| Update:

Das Meeresgebiet rund um Gas-Lecks an den Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee ist für Untersuchungen abgesperrt worden. In den Ermittlungen wegen Verdachts der schweren Sabotage habe die schwedische Staatsanwaltschaft beschlossen, das Gebiet abzusperren, um Tatortuntersuchungen anstellen zu können, teilte Staatsanwalt Mats Ljungqvist am Montagabend mit.

Da man sich erst am Beginn einer Untersuchung befinde, könne er nicht ins Detail gehen, welche Maßnahmen ergriffen werden.

Nach Angaben der schwedischen Küstenwache wurde am Nachmittag ein fünf Seemeilen (knapp neun Kilometer) breites Gebiet abgesperrt. Das bedeutet demnach, dass man dort unter anderem weder mit dem Schiff durchfahren noch ankern, tauchen oder fischen darf.

Ob sich die Maßnahme nur auf die beiden Lecks in der Ausschließlichen Wirtschaftszone Schwedens bezieht oder auch auf die zwei weiteren in der Zone Dänemarks, ging aus den Angaben der schwedischen Behörden am Abend nicht hervor.  

Gas tritt wieder über Leck der Pipeline Nord Stream 2 aus

Am Montagnachmittag hatte die schwedische Küstenwache mitgeteilt, dass aus der beschädigten Erdgaspipeline Nord Stream 1 kein Gas mehr austrete. Hingegen sei über dem kleineren Leck der Pipeline Nord Stream 2 noch austretendes Gas zu sehen, teilte die Küstenwache nach einem Überflug am Montag mit.

Gasleitungen von Nord Stream 2 in Lubmin

© Foto: Reuters/Fabrizio Bensch

Der russische Energiekonzern Gazprom teilte unterdessen mit, dass die Lecks an den Gas-Pipelines Nord Stream behoben seien. Es ströme kein Gas mehr in der Ostsee aus, hieß es. Der Druck in den Röhren habe sich stabilisiert.

Am Samstag hatten dänische Behörden noch erklärt, dass aus Nord Stream 2 gar kein Gas mehr austrete, da der Druck in der Leitung in der Ostsee auf das gleiche Niveau wie der Wasserdruck gefallen war. Zudem war am Samstagabend bereits gemeldet worden, dass sich die Gasblase über Nord Stream 1 verkleinert hatte. Der Durchmesser an der Meeresoberfläche schrumpfte demnach von etwa einem Kilometer auf 600 Meter - was auf einen verringerten Gasaustritt hindeutete.

An den von Russland nach Deutschland führenden Pipelines Nord Stream 1 und 2 waren in der vergangenen Woche vier Lecks in den Wirtschaftszonen Dänemarks und Schwedens entdeckt worden. Die Leitungen sind zwar nicht in Betrieb, aber aus technischen Gründen mit Gas gefüllt.

Einem dänisch-schwedischen Bericht für den UN-Sicherheitsrat zufolge wurden die Lecks von Unterwasser-Explosionen mit einer Sprengkraft wie „hunderte Kilo“ Sprengstoff verursacht. Deutschland, Dänemark und Schweden kündeten eine gemeinsame Untersuchung an.

Russland bestreitet, hinter den Explosionen zu stecken. Präsident Wladimir Putin machte den Westen dafür verantwortlich und sprach seinerseits von „Sabotage“. (AFP, Reuters)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false