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Wirtschaft: Leise Hoffnung auf den Frühling

Nun ist es passiert: Die Wirtschaftsleistung in den Vereinigten Staaten ist zum ersten Mal seit 1993 geringer als noch im Quartal zuvor. Das überrascht niemanden.

Nun ist es passiert: Die Wirtschaftsleistung in den Vereinigten Staaten ist zum ersten Mal seit 1993 geringer als noch im Quartal zuvor. Das überrascht niemanden. Denn schon vor den Terror-Anschlägen vom 11. September hatten die Unternehmen in den USA enorme Probleme - die Gewinne brachen weg, Tausende von Arbeitsplätzen wurden gestrichen. Die Attacken auf New York und Washington haben die Lage noch einmal weiter verschlimmert. Das haben auch die amerikanischen Verbraucher zur Kenntnis genommen, wie am Dienstag bekannt wurde - ihre Stimmung ist miserabel, denn sie müssen zusätzlich zur schlechten Konjunktur noch die heimtückischen Milzbrand-Anschläge und den Afghanistan-Krieg verkraften. Psychologisch sind das denkbar schlechte Vorzeichen für die Zukunft: Die größte Volkswirtschaft der Welt wird vermutlich in eine Rezession abgleiten, denn im vierten Quartal dieses Jahres dürfte das Bruttoinlandsprodukt noch weitaus schlechter ausfallen.

Droht der Weltwirtschaft nun eine lang anhaltende Depression, weil ihre stärkste Stütze einknickt? Das muss nicht zwangsläufig so kommen. Die Stimmung der Konsumenten kann sich genauso schnell aufhellen, wie sie sich eingetrübt hat. Und die Unternehmen haben nach langen Jahren des bequemen Wachstums nun die Chance, überflüssigen Ballast abzuwerfen und sich stärker aufzustellen. Diese Qualitäten eines Stehaufmännchens zeichnen die amerikanische Wirtschaft aus. Deshalb ist es gut möglich, dass die Ökonomen dieses Mal mit ihren Prognosen vom baldigen Aufschwung richtig liegen - vorausgesetzt, dass es nicht zu weiteren Terror-Angriffen kommt.

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