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Wirtschaft: Lufthansa-Aktie hebt ab

Eine optimistische Präsentation von Finanzchefin Menne kommt an der Börse gut an.

Frankfurt am Main - Ein Plus von knapp neun Prozent – so einen guten Tag wie am Freitag hat die Aktie der Lufthansa schon lange nicht mehr gesehen. So gute Nachrichten und einen so positiven Ausblick allerdings hatte Europas führende Fluggesellschaft auch schon lange nicht mehr zu verkünden. 2013 flogen erneut mehr als 100 Millionen Passagiere mit der Lufthansa. Addiert man die pro Fluggast zurückgelegte Strecke, ergab sich mit 209 Milliarden Kilometern sogar ein neuer Rekord. Grund für diese Entwicklung war der Einsatz größerer Flugzeuge und damit verbunden eine bessere Auslastung. Und dann dürfte die Lufthansa im laufenden Jahr von den gesunkenen Öl- und damit auch niedrigeren Spritpreisen profitieren. Mit mehr als sieben Milliarden Euro waren die Aufwendungen für den Treibstoff auch 2013 der größte Kostenblock. Finanzchefin Simone Menne jedenfalls ist zuversichtlicher denn je, dass die Airline ihr Ziel für den Betriebsgewinn von 2,3 Milliarden Euro bis 2015 erreichen wird.

Im vergangenen Jahr dürfte die Lufthansa mit 7,1 Milliarden Euro schon etwa 300 Millionen Euro weniger als ein Jahr zuvor für Kerosin aufgewendet haben. In diesem Jahr werden es, wie Menne in einer am Freitag vorzeitig bekannt gewordenen Analyse ausführt, weitere 200 Millionen Euro weniger sein, obwohl die Airline ihr Flugangebot mit weiteren großen Jets um fünf Prozent ausweiten will. Allerdings wird sie pro verkauftem Ticket vermutlich weniger einnehmen, weil in etlichen Jets die weniger gefragte, aber teurere Business-Klasse verkleinert wird oder ganz wegfällt. Im Gegenzug wird aber auch die Lufthansa wie andere Gesellschaften eine aufgewertete Economy-Klasse anbieten. Weil zugleich hohe Kosten für das noch bis 2015 laufende Sparprogramm Score anfallen, dürfte der Betriebsgewinn allerdings nicht steigen. Menne zufolge wird er – wie vermutlich bereits 2013 – erneut zwischen 600 und 700 Millionen Euro liegen. Am 13. März will die Lufthansa die genauen Zahlen für 2013 vorlegen.

Unter dem Strich flogen 2013 knapp 104,6 Millionen Menschen mit der Lufthansa und den Konzerngesellschaften Swiss, Austrian Airlines und Germanwings. Das waren rund ein Prozent mehr als 2012. Die Auslastung der Flugzeuge lag mit 79,8 Prozent einen Prozentpunkt höher als 2012. Mit diesen Passagierzahlen vergrößerte die Lufthansa ihren Vorsprung vor Air France/KLM, dem schärfsten Rivalen auf dem Kontinent. Dort ging die Zahl der Fluggäste 2013 um 1,3 Prozent auf rund 78,4 Millionen zurück.

Am Freitag half der Aktie offenbar auch eine Entscheidung der Schweizer Kartellbehörden. Sie verhängte Strafen von insgesamt knapp neun Millionen Euro gegen elf Airlines wegen Preisabsprachen im Luftfrachtgeschäft. Die Lufthansa war an diesem Kartell beteiligt, hatte die Verstöße aber gegenüber den Behörden zugegeben und wurde deshalb von Strafen verschont. Rolf Obertreis

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