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Exklusiv

Wirtschaft: Maschinenbau will keine Abwrackprämie

Die deutschen Maschinenbauer stehen der Idee einer Abwrackprämie für alte Produktionsanlagen skeptisch gegenüber.

Berlin - Die deutschen Maschinenbauer stehen der Idee einer Abwrackprämie für alte Produktionsanlagen skeptisch gegenüber. „Der Staat täte gut daran, sich um die Investitionsschwäche in Deutschland zu kümmern“, sagte Hannes Hesse, Hauptgeschäftsführer des Maschinenbauverbandes VDMA, dem Tagesspiegel. „Allerdings sollte in der jetzigen Lage niemand die Unternehmen dazu verleiten, Investitionsgüter anzuschaffen, die sie angesichts akuter Unterauslastung nicht brauchen“, fügte Hesse hinzu. „Ganz abgesehen davon, dass sie damit Eigenkapital binden müssten, das sie im Aufschwung dringend brauchen werden.“

Damit reagierte Hesse auf einen Vorschlag des Wirtschaftsweisen Peter Bofinger. Bofinger hatte angesichts der schwachen Konjunktur eine Abwrackprämie für alte Produktionsanlagen ins Spiel gebracht – nach dem Modell der Abwrackprämie für Autos. „Wenn Unternehmen alte Anlagen durch klimafreundliche ersetzen, könnten sie dafür eine Abwrackprämie erhalten“, schlug er vor.

Beim Verband kommt das nicht gut an, „Umweltschutz mit der Brechstange können sich weder Unternehmen noch der Staat leisten“, meint Hesse. Jede Modernisierung des Produktionsapparates bringe regelmäßig energieeffiziente Lösungen mit sich. „Sich bei der Förderung auf ausgesuchte energieeffiziente Modernisierung zu konzentrieren, birgt jedoch die Gefahr, dass hier stark lenkend eingegriffen wird.“ Die bessere Alternative wäre eine nachhaltige Verbesserung der Abschreibungsbedingungen. 

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