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Medien: Kreml-naher Milliardär kauft russischen Verlag

Eines der letzten unabhängigen Blätter Russlands ist an einen Kreml-nahen Milliardär verkauft worden. Dabei wollte ein früherer Eigentümer den Verlag einst vor politischer Einflussnahme schützen.

Moskau - Der in der Metallbranche tätige Großunternehmer Alischer Usmanow habe den Zeitungsverlag "Kommersant" dem georgischen Millionär Badri Patarkaschwili für 299 Millionen Dollar (rund 233 Millionen Euro) abgekauft. Das berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf den Generaldirektor des "Kommersant", Demian Kudriawtsew. Der Verkauf sei zwar möglicherweise noch nicht bis ins letzte Detail ausgehandelt worden, man könne ihn aber als "Tatsache" betrachten. Der Verlag gibt auch mehrere mit dem "Kommersant" in Verbindung stehende Magazine heraus.

Patarkaschwili hatte den Verlag erst im Februar vom russischen Milliardär Boris Beresowski gekauft. Patarkaschwilis langjähriger Geschäftspartner lebt im Londoner Exil und wird wegen Betrugs von der russischen Justiz verfolgt. Beresowski hatte damals den Verkauf damit begründet, dass er den "Kommersant" vom Einfluss des Kreml fernhalten wolle.

Patarkaschwili sagte laut Interfax, der Verkauf der Zeitung an Usmanov habe ausschließlich geschäftliche Gründe und sei nicht politisch motiviert. Auch "Kommersant"-Direktor Kudriawtsew sagte dem Fernsehsender n-tv, er erwarte keine größeren Veränderungen auf redaktioneller Ebene. Laut dem US-Wirtschaftsmagazin "Forbes" steht Usmanov in der Liste der reichsten Russen mit einem Vermögen von rund zwei Milliarden Euro auf Platz 25. (tso/AFP)

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