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EU-Warnsystem: Mehr gefährliche Produkte gemeldet

Behörden und Verbraucherschützer in Europa haben 2008 deutlich mehr gefährliche Konsumgüter aus dem Verkehr gezogen als in den Vorjahren.

Insgesamt wurden 1866 unsichere Produkte an das EU-Schnellwarnsystem Rapex gemeldet, 16 Prozent mehr als im Vorjahr, teilte EU- Verbraucherkommissarin Meglena Kuneva mit. Die Marktüberwachung sei inzwischen besser ausgestattet und die europäischen Unternehmen nähmen riskante Waren bereitwilliger aus dem Handel als früher. Der überwiegende Teil waren Produkte für Kinder, danach kamen Elektrogeräte, Kraftfahrzeuge und Kleidung. Kuneva warnte davor, die Produktsicherheit wegen der Wirtschaftskrise zu vernachlässigen.

Unter den gefährlichen Produkten waren unter anderem zu laut klingelnde Spielzeughandys, mit Weichmachern vergiftete Schwimmreifen und Kapuzenjacken mit Schnüren, mit denen sich Kinder erwürgen können. Die Gefahr des Erstickens bargen Spielzeuge mit Kleinteilen, Feuerzeuge verteilten Elektroschocks und in Schuhen fand sich die giftige Chemikalie Dimethylformamid zum Schutz gegen Feuchtigkeit.

Mindestens 59 Prozent der beanstandeten Produkte kamen aus China. Da zehn Prozent der gemeldeten Waren unbekannter Herkunft sind, könnte der Anteil sogar noch höher sein. 2007 habe er noch bei 52 Prozent gelegen, hieß es im Rapex-Jahresbericht. Seitdem seien die Exporte in die EU gestiegen, die chinesischen Kontrolleure aber auch aktiver geworden. Es gebe keine Anhaltspunkte, die auf eine sinkende Qualität von chinesischen Produkten schließen lassen, betonte Kuneva. Dennoch sei sie mit der zuständigen chinesischen Kontrollbehörde AQSIQ "nicht zufrieden". AQSIQ sei nur 669 der Beanstandungen nachgegangen und davon seien nur in gut der Hälfte Produkte für den Export blockiert worden. 20 Prozent der beanstandeten Produkte stammte aus Europa selbst, fünf Prozent kamen aus Deutschland – Platz zwei nach China.

Kuneva betonte allerdings, das heiße nicht, dass dies Märkte mit gefährlicheren Produkten sind, sondern mit einer besseren Überwachung. Wenn die gesundheitsgefährdenden Produkte bei Rapex registriert sind, müssen letztlich die nationalen Behörden dafür sorgen, dass der Verkauf gestoppt und die Waren aus dem Verkehr gezogen werden. (ds/dpa/Reuters)

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