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Franziska Giffey (SPD), Bundesfamilienministerin

© dpa/Bernd von Jutrczenka

Mindestens eine Frau im Vorstand großer Firmen: Giffey will „Männerclubs“ in Chefetagen per Quote abschaffen

Von 907 Vorstandsposten in großen deutschen Konzernen sind nur 94 von Frauen besetzt. Familienministerin Giffey will die Zahl per Pflichtquote steigern.

Große deutsche Unternehmen müssen nach den Worten von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) demnächst mindestens eine Frau in den Vorstand berufen. Diese verpflichtende Quote werde noch dieses Jahr kommen, sagte Giffey am Montag dem SWR. Reine "Männerclubs" seien nicht mehr zeitgemäß; freiwillige Bekenntnissen reichten nicht aus.

Die Regelung solle für Börsenunternehmen mit mehr als 2000 Mitarbeitern und mindestens vier Vorstandsmitgliedern gelten. Immer noch würden 70 Prozent dieser großen Unternehmen in Deutschland die Zielgröße Null vorgeben; dort sei keine Frau im Vorstand gewollt, kritisierte Giffey. "Das geht so nicht", sagte die Familienministerin, in deren Ressort auch die Bereiche Senioren, Frauen und Jugend fallen.

Das Gesetz liege bereits dem Bundeskanzleramt vor. "Wir wollen das in diesem Jahr hinbekommen", sagte Giffey. Sie räumte ein, dass es dafür noch "viel Unterstützung" brauche. Aber es solle zeitnah passieren. "Da müssen wir uns einfach auf den Weg machen."

Der Frauenanteil in den Vorständen großer Unternehmen ist im vergangenen Jahr zwar etwas stärker gestiegen als zuvor, wie aus dem Ende Januar veröffentlichten Managerinnen-Barometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervorgeht. Eine Geschlechterparität bleibt demnach aber in weiter Ferne: In den 200 umsatzstärksten Unternehmen hatten Frauen laut DIW 2019 insgesamt 94 von 907 Vorstandsposten inne - das entspricht einem Anteil von etwas mehr als zehn Prozent. (AFP)

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