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Den Peugeot 3008 (Foto) und den Peugeot 5008 gibt es jetzt auch mit neuentwickeltem Hybrid-Antrieb.

© Peugeot Deutschland

Zeig mir deine Krallen: Peugeot verstärkt seine E-Flotte und will bis 2030 keine Verbrenner mehr anbieten

Für den Peugeot 3008 und den 5008 gibt es einen neuen Hybridantrieb, die Reichweite des E-2008 wurde erheblich verbessert und das Design des 508 kräftig überarbeitet.

Bei 40 Grad im Schatten reduziert sich das Interesse an dem Auto, in dem man gerade sitzt, zunehmend auf eine Frage: Wie gut ist die Klimaanlage? Ist sie den Zumutungen des Klimawandels gewachsen, kühlt sie die Glut der Außenwelt auf Zimmertemperatur oder geht sie japsend in die Knie?

Ideale Bedingungen also für diesen speziellen Detailtest, als Peugeot unlängst auf den Straßen Andalusiens ein paar Neuheiten seiner sich rasch vergrößernden, der Erderwärmung zumindest ein wenig Paroli bietenden Elektroflotte vorführte. Der Himmel? Wolkenlos. Die Sonne? Unerbittlich. Der Stausee, an dem eine der Strecken vorbeiführte? Verglichen mit früheren, an den Ufern noch ablesbaren Pegelständen eine Pfütze. Aber die Klimaanlagen der ausprobierten Autos haben allesamt tadellos funktioniert. Und auch sonst war durchaus nichts auszusetzen und alles technisch perfekt, soweit das auf den Rundfahrten im meist moderaten, den Straßen angepassten Tempo beurteilt werden konnte.

Über kurze Distanzen und beim Rangieren kann man den Peugeot 3008 Hybrid auch elektrisch fahren.

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Bis 2030, vielleicht schon etwas früher, will Peugeot in Europa keine Verbrenner mehr anbieten. Auf anderen Kontinenten mit mäßig ausgebauten Ladesäulen-Netzen lässt man sich mehr Zeit. Die durch die südspanische Hitze gelenkten, teilweise oder komplett elektrifizierten Modelle sind also als Zwischenstationen zu dem hehren Ziel der lokalen Emission Zero anzusehen.

Von dem ist der Peugeot 3008 Hybrid (wie der ebenfalls vorgestellte 5008 Hybrid) noch eine schöne Strecke Weges entfernt. Aber er kommt ihm deutlich näher als die Benzin- und die Diesel-Version des Modells. Man kann mit ihm sogar in der Stadt über kurze Strecken oder beim Rangieren rein elektrisch fahren, muss den Wagen dazu nicht mal an eine externe Stromquelle stöpseln wie die ebenfalls verfügbare Plug-in-Version.

Zu verdanken ist dies der neuentwickelten 48V-Hybridtechnik, die bislang nur in den beiden genannten Modellen verbaut wird. Es ist ein 136 PS starkes System aus einem Drei-Zylinder-Benzinmotor neuer Generation und einem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe mit integriertem E-Motor. Dieser erhält seinen Strom aus einer Batterie, die sich während der Fahrt per Rekuperation auflädt, indem beim Verlangsamen oder Bremsen der Benzinmotor ausschaltet und der E-Motor zum Generator wird.

Der neue Hybrid-Antrieb aus dem Peugeot 3008 (Innenansicht) und dem 5008 soll bald auch in weiteren Modellen angeboten werden.

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Beide Motoren arbeiten je nach Fahrsituation gemeinsam oder getrennt, man kann das auf dem übersichtlichen Fahrerdisplay leicht verfolgen.

Das neue System hat einen erfreulichen Doppeleffekt: Wird bei niedrigen Drehzahlen stark beschleunigt, stellt der E-Motor zusätzliches Drehmoment zur Verfügung, einen Extraschub zum schnelleren Beschleunigen.

Und – was schon wegen der immer häufigeren Affenhitze nicht nur in Spanien wichtiger ist – er verkleinert den ökologischen Fußabdruck, den man mit solch einem Auto hinterlässt. Bis zu 15 Prozent weniger Kraftstoff als ein vergleichbarer Nur-Benziner soll das Hybridsystem verbrauchen. Auf der Autobahn ergebe sich keine Einsparung, in der Stadt aber, wo man beim Einparken oder verkehrsbedingt geringem Tempo sogar vollelektrisch fahren könne, seien es 2,5 Liter/100 km weniger, versichert der Hersteller.

Hier zeigt der Löwe noch seine Tatzen

Diese innovativen Technik soll bald schon in weiteren Modellen angeboten werden, so ab dem kommenden Jahr im neuen 2008. Ihr ein wenig zum Trotz bleiben die beiden Hybrid-SUVs einer langsam verschwindenden Peugeot-Tradition verbunden: Sowohl der 3008 wie der 5008 tragen vorne wie hinten noch das seit Jahrzehnten bekannte Firmenlogo des mit erhobenen Tatzen einherstolzierenden Löwen. Und sie haben als Tagfahrlicht auch nur zwei schmale, schräg nach unten weisende „Lichtkrallen“, wie Peugeot mit Bezug auf die Löwenspezies es nennt.

Der neue Peugeot E-2008 ist da im Design schon weiter: Vorne glänzt das Emblem, das seit 2021 peu à peu eingeführt wird. Es zeigt ähnlich dem der sechziger Jahre nur den Kopf des Löwen, während es am Heck vom Schriftzug des Markennamens abgelöst wurde – wie das auch andere Autohersteller wie Škoda und Mitsubishi neuerdings favorisieren. Als wollte man aber dem Vorwurf mangelnder Raubtierhaftigkeit vorbeugen, prägen nun nicht nur zwei einzelne Lichtkrallen das Gesicht des Wagens, sondern rechts wie links gleich drei.

Der neue Peugeot E-2008 präsentiert sich mit neuem Markenlogo und je drei „Lichtkrallen“ rechts und links.

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Nun hat zwar ein Löwe beidseitig sogar vier Krallen, aber deren LED-Versionen als doppeltes Quartett in die schwarzen Lufteinlässe des Stoßfängers zu integrieren, wäre doch zu schwierig geworden. Bei den Hecklichtern wählte man übrigens ebenfalls das Drei-Krallen-Design, allerdings in horizontaler Ausrichtung.

Auch innen wurde kräftig am Design gearbeitet. Nun informiert beispielsweise ein neugestaltetes Kombiinstrument überm Lenkrad über die aktuellen Fahrzeugdaten und übernimmt serienmäßig ein 10-Zoll-Touchscreen Navigation und Infotainment. Das überarbeitete Lenkrad soll jetzt ebenfalls mehr Fahrspaß garantieren.

Auch die Hecklichter des neuen Peugeot E-2008 wurden im Drei-Krallen-Design gestaltet - in horizontaler Ausrichtung.

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Seit dem Marktstart Ende 2019 sind rund 700.000 Exemplare des 2008 verkauft worden, davon waren 75.000 vollelektrisch – ein Anteil, den der verbesserte und für die potenzielle Kundschaft sicher wichtigere E-Antrieb noch erhöhen soll. Die Leistung des Motors wie der Batterie wurden gesteigert. Die Reichweite stieg dadurch gegenüber der vorigen Version von 341 auf 406 Kilometer. Serienmäßig steht ein einphasiger On-Board-Charger mit 7,4 kW und als Option ein dreiphasiges Ladegerät mit 11 kW zur Verfügung, mit dem das Laden an der Wallbox oder einer Ladesäule circa 5,5 Stunden, an einer Schnellladesäule von 0 auf 80 Prozent nur 35 Minuten dauert.

Auch der neue Peugeot 508 zeigt das Löwenkopf-Logo und das für Design-Direktor Matthias Hossann geradezu „katzenhafte“ Drei-Krallen-Motiv vorne wie hinten, egal ob es sich um die Limousine, den Kombi SW oder die sportliche Version PSE handelt, ob unter der Motorhaube ein Benziner, ein Diesel oder einer der drei Plug-in-Antriebe steckt, 180 PS, 225 PS oder – in der PSE-Allradversion mit einem Benzin- und je einem E-Motor vorn und hinten – 360 PS stark.

Die Front des neuen Peugeot 508 zeigt optische Geschlossenheit und sportliche Eleganz.

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Bei der Erneuerung des Modells konzentrierte man sich aufs Facelifting außen wie innen, integrierte etwa den Kühlergrill komplett in den vorderen Stoßfänger, die Scheinwerfer wiederum in den Kühlergrill, was der Frontpartie optische Geschlossenheit und sportliche Eleganz verleiht. Sogar die Plaketten an Front, Heck und Seiten wurden typografisch überarbeitet.

Modernisiert wurden auch die Elemente der vor Fahrer oder Fahrerin sich ausbreitenden, mit dem traditionellen Wort Armaturenbrett nur noch unzulänglich beschriebene Digitalwelt zur Kontrolle und Steuerung des Fahrens wie auch zur Steigerung des Infotainment-Vergnügens. Selbstverständlich ist der neue 508 hier mit neuester Technik ausgestattet wie auch reichlich mit den heute üblichen elektronischen Helferlein.

Auch der neue Peugeot 508 zeigt vorne wie hinten das Drei-Krallen-Motiv.

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Sogar „On-Board-Dokumentationen und Videotutorials“ sind verfügbar, „um Anleitungen zur korrekten Nutzung zu geben und Fragen zu beantworten“ – angesichts der vielen Funktionen und Unterfunktionen, die solch ein modernes Fahrzeug besitzt, ein von der Kundschaft sicher geschätztes Angebot.

Viel Neues im Zeichen des Löwen also, doch wartet schon die nächste Innovation auf Kundschaft: Neben neuen Fahrzeugen wurde auch die künftige Version des „Armaturenbretts“ vorgestellt, das „Panoramic i-Cockpit“. In dessen Mittelpunkt steht ein flacher, leicht gewölbter, alle Display- und Touchscreen-Funktionen in sich vereinender 21-Zoll-Bildschirm, dessen Einführung ab September zunächst im Peugeot 3008 geplant ist. 21 Zoll, also gut 53 Zentimeter – das bedeutet Autofahren im Cinemascope-Format.

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