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Wirtschaft: Munich Re erwartet mehr

Gewinn soll 2010 auf 2,4 Milliarden steigen

München - Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re hat nach einem Gewinnschub im dritten Quartal seine Erwartungen in die Höhe geschraubt. Unter dem Strich soll 2010 nun ein Gewinn von etwa 2,4 Milliarden Euro stehen, statt der bisher angepeilten mindestens zwei Milliarden Euro, die bereits in den ersten neun Monaten fast erreicht wurden.

„Neben einer Schadenentwicklung im normalen Rahmen hängt dies auch von Aktienkursen, Zinsen und Währungen ab“, erklärte Finanzvorstand Jörg Schneider am Dienstag in München. Für das kommende Jahr stellt er sich dann auf einen leichten Gewinnrückgang auf 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro ein. „Wir leben in einem durchaus schwierigen Umfeld mit niedrigen Zinsen und Kostendruck bei den Kunden.“

Nach Einschätzung von Analysten fielen die Zahlen teils besser als erwartet aus. Die Aktien des Dax-Konzerns gaben dennoch nach und notierten am Nachmittag zeitweise um gut ein Prozent im Minus bei unter 114 Euro. Ein Börsianer begründete dies mit Gewinnmitnahmen.

Im bisherigen Jahresverlauf hatten ungewöhnlich hohe Schäden aus Naturkatastrophen den Rückversicherer getroffen. Insgesamt summierten sie sich zwischen Januar und September auf 1,1 Milliarden Euro. Besonders folgenschwer war das Erdbeben Ende Februar in Chile, das die Munich Re knapp eine Milliarde US-Dollar kostete. Es hatte viele versicherte Industrie- und Gewerbeanlagen beschädigt und war für den Branchenprimus der drittgrößte Schaden in der Firmengeschichte – nach dem Anschlag auf das World Trade Center in New York im Jahr 2001 und dem Wirbelsturm Katrina in den USA 2005.

Im dritten Quartal drückte das schwere Beben in Neuseeland Anfang September mit rund 230 Millionen Euro auf das Ergebnis in der Rückversicherung.

Die Schaden-Kosten-Quote in der Rückversicherung stieg zwischen Juli und September von 93,1 auf 93,8 Prozent. Damit blieb sie aber deutlich unter der kritischen Marke von 100 Prozent, bis zu der im Versicherungsgeschäft Schadenaufwendungen und Kosten durch die Beitragseinnahmen gedeckt sind. dpa

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