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Wirtschaft: Neuer Finanzchef für Vattenfall Streit im Vorstand des Berliner Energiekonzerns

Berlin - Die Berliner Vattenfall Europe AG bleibt in Turbulenzen. Zu dem seit Monaten ungelösten Streit zwischen Management und Gewerkschaften über die Entgelte kommt nun auch noch Zoff an der Spitze.

Berlin - Die Berliner Vattenfall Europe AG bleibt in Turbulenzen. Zu dem seit Monaten ungelösten Streit zwischen Management und Gewerkschaften über die Entgelte kommt nun auch noch Zoff an der Spitze. Wie der Tagesspiegel aus Unternehmenskreisen erfuhr, hat sich Vorstandschef Tuomo Hatakka mit Finanzvorstand Hans-Jürgen Meyer überworfen. Am Dienstag will sich der Aufsichtsrat des drittgrößten deutschen Energiekonzerns mit der Personalie befassen; als Nachfolger ist Stefan Dohler vorgesehen, der bislang im Bereich Netze für Vattenfall tätig ist.

Meyer bildet zusammen mit Hatakka und dem für das Personal zuständigen Udo Bekker den Vorstand der Vattenfall Europe AG, einer Tochter des schwedischen Staatskonzerns Vattenfall. Meyer gehört dem Gremium seit 2005 an und kommt damit noch aus der Zeit des langjährigen Vattenfall-Chefs Klaus Rauscher, der nach den Atompannen in den Kraftwerken Brunsbüttel und Krümmel 2007 vom schwedischen Konzernchef Lars Josefsson geschasst worden war.

Wie es nun im Unternehmen heißt, habe auch Meyer, ähnlich wie früher Rauscher, eine eher eigenständige Politik der deutschen Vattenfall befürwortet und dafür plädiert, die hier erwirtschafteten Gewinn auch in Deutschland zu reinvestieren. Dabei sei es zum Streit mit Hatakka gekommen, der früher die polnische Vattenfall leitete und die Investitionsbedingungen dort attraktiver einschätzte. Josefsson habe dann mit Meyer den Ausstieg bereits zu Ende März verhandelt. Wie es heißt, bekommt Meyer seine Bezüge bis zum Ende der Laufzeit des Vertrags 2013 ausgezahlt.

Die Ausstiegsverhandlung mit Meyer gehört zu den letzten Amtshandlungen Josefssons, der demnächst von dem Norweger Øystein Løseth an der Konzernspitze in Stockholm abgelöst wird. Anschließend dürfte die Frage geklärt werden, ob sich der von Josefsson eingesetzte Hatakka an der Spitze der deutschen Vattenfall halten kann. Alfons Frese

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