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Der Top-Manager Bill McDermott hat einen neuen Job.

© Uwe Anspach/dpa

Neuer Job bei ServiceNow: Ex-SAP-Manager wechselt in die USA

Jüngst war Bill McDermott überraschend als SAP-Chef zurückgetreten. Nun heuert er in den USA an. Er ist damit Teil einer Personalrochade.

Der erst kürzlich überraschend als Chef beim Dax-Konzern SAP zurückgetretene Top-Manager Bill McDermott hat einen neuen Job in den USA. Die kalifornische Software-Firma ServiceNow stellte McDermott als neuen Vorstandschef und Verwaltungsratsmitglied vor. Der US-Amerikaner soll Ende 2019 starten, er übernimmt den Spitzenposten von John Donahoe.

McDermott war seit 2002 bei SAP, ab 2014 als alleiniger Vorstandschef. Sein Vertrag beim Walldorfer Software-Konzern lief eigentlich noch bis 2021, die Gründe für seinen Rücktritt waren bislang unklar. McDermott hatte SAP stark auf das lukrative Cloud-Geschäft mit IT-Diensten und Speicherplatz im Internet ausgerichtet, auf das auch ServiceNow setzt. Anleger bereiteten dem Neuzugang keinen warmen Empfang - die Aktie von ServiceNow geriet nachbörslich zunächst mit knapp zwölf Prozent ins Minus.

Der Weggang von John Donahoe bei ServiceNow hatte eine Personalrochade in Gang gesetzt. Donahoe wechselt zum Sportartikelhersteller Nike, wo er bereits seit 2014 im Verwaltungsrat sitzt. Er dürfte vor allem aus seiner Zeit bei Ebay in Erinnerung sein, wo er von 2008 bis zur Abspaltung der Bezahltochter Paypal Mitte 2015 Vorstandschef war.

Zum Verhängnis wurde dem 59-Jährigen in seiner Zeit bei der Online-Handelsplattform vor allem der milliardenschwere und für seine aggressive Einmischung ins Management bekannte Finanzinvestor Carl Icahn, der mit seinem Hedgefonds auf die Trennung von Ebay und Paypal drang. Anfangs bemühte sich Donahoe noch, die Attacke abzuwehren, doch am Ende wurde Paypal selbstständig - und für ihn war kein Platz mehr im Konzern.

Negative Schlagzeilen für Nike

Donahoe übernimmt damit das Amt des langjährigen Vorstandschefs Mark Parker. Der 64-Jährige wird den Spitzenposten zum 13. Januar 2020 räumen, wie das Unternehmen mitteilte. Parker, der seit 2006 Vorstandschef ist, wird Nike als geschäftsführender Verwaltungsratsvorsitzender erhalten bleiben. In seiner Zeit als Nike-Chef hat er finanzielle Meilensteine erreicht - Verkaufszahlen und Aktienkurs des US-Sportartikelriesen stiegen über die Jahre kontinuierlich an. Mit einem Börsenwert von zuletzt knapp 150 Milliarden Dollar lässt Nike den deutschen Erzrivalen Adidas klein aussehen, auch beim Umsatz liegt der US-Konzern weit vorne.

Allerdings standen den geschäftlichen Erfolgen gerade zuletzt auch etliche negative Schlagzeilen gegenüber, die Parker unter Druck brachten. Berichte über Sexismus-Vorwürfe und angebliche Diskriminierung im Unternehmen machten die Runde. Ausgerechnet bei Nike, wo Parker sich um ein progressives Image bemühte - etwa mit NFL-Rebell Colin Kaepernick als Werbeträger, der aus Protest gegen die Unterdrückung Schwarzer vor American-Football-Spielen demonstrativ während der US-Nationalhymne kniete.

Zuletzt kam der Skandal um Nikes umstrittenes Trainingszentrum namens Oregon Project hinzu, dessen Chef Alberto Salazar wegen Verstößen gegen die Anti-Doping-Regeln gesperrt wurde. Laut E-Mails und Akten, aus denen US-Medien zitierte, soll Leichtathletiktrainer Salazar Parker angeblich mehrmals über Testosteron-Experimente informiert haben. Die Affäre brachte auch dem Nike-Chef Kritik ein, der das Oregon-Projekt zwar beendete, Salazar aber seine Unterstützung aussprach. (dpa)

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