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Viel höher geht nicht. Daimler-Chef Dieter Zetsche hat ein Rekordjahr hinter sich und die angepeilten Profite fast erreicht. Foto: Reuters

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Wirtschaft: Oberklasse

Daimler macht einen Rekordgewinn und zahlt den Arbeitnehmern eine Ergebnisbeteiligung von 4100 Euro / Optimistische Prognose.

Berlin - Beim Daimler schaffen lohnt sich wieder: Für das vergangene Jahr bekommen die gut 160 000 Mitarbeiter hierzulande eine Ergebnisbeteiligung von jeweils 4100 Euro. So viel gab es noch nie. Der bisherige Höchstwert stammte aus dem Jahr 2007 mit 3750 Euro. Neben den Mitarbeitern profitieren auch die Aktionäre vom Rekordjahr 2011, die Dividende wird von 1,85 Euro auf 2,20 Euro erhöht. Insgesamt schüttet der Stuttgarter Konzern damit rund 40 Prozent des Gewinns an die Anteilseigner aus. Das tat der Aktie am Donnerstag gut, mit vier Prozent lag sie an der Spitze der Dax-Werte.

„Das Jubiläumsjahr war ein Erfolgsjahr“, kommentierte Vorstandschef Dieter Zetsche die Geschäftszahlen. Zum 125. Geburtstag des Automobils erreichte Daimler Rekordwerte bei Absatz, Umsatz und Gewinn. Gleichzeitig stellte der Konzern 11 000 Mitarbeiter ein und beschäftigt nun weltweit 271 000 Personen, davon 168 000 in Deutschland. Das Berliner Mercedes-Motorenwerk hat 2628 Beschäftigte. „Im Rahmen der Erweiterung der Produktionskapazitäten werden vor allem in Nordamerika, Asien und Ungarn weitere Arbeitsplätze geschaffen“, kündigte Zetsche an. Dadurch würden auch die deutschen Arbeitsplätze „nachhaltig abgesichert“, heißt es in einer Mitteilung des Konzerns. Überhaupt soll das Geschäft auch 2012 auf hohem Niveau laufen, die weltweiten Automärkte dürften um vier Prozent wachsen – trotz der Schwäche in Westeuropa.

Dabei will Mercedes mit den Pkw-Verkäufen stärker wachsen als der Gesamtmarkt und ein Ergebnis mindestens auf Vorjahresniveau erreichen. Das lag immerhin über fünf Milliarden Euro, und die Umsatzrendite näherte sich mit neun Prozent der Zielrendite von zehn Prozent, die Zetsche spätestens 2013 erreichen will. Profitabler als die Autosparte war im vergangenen Jahr die der Kleintransporter (Sprinter, Vario, Vito) mit einer Rendite von 9,2 Prozent. Doch auch Financial Services, die Daimler-Bank zur Absatzfinanzierung, verdiente glänzend: Die Eigenkapitalrendite lag mit 25,5 Prozent sogar über den ominösen 25 Prozent, für die Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann einst kräftig Prügel bezog.

„Wir hatten uns für 2011 viel vorgenommen, und wir haben es mehr als erreicht“, sagte Zetsche. Er bekräftigte das Ziel, in der Oberklasse die Nummer eins vor BMW und Audi sein zu wollen, die in der jüngsten Vergangenheit eher überzeugten. „Der direkte Vergleich mit unseren Wettbewerbern zeigt: Einige schöpfen bereits aus, was wir noch heben werden“, sagte der Daimler-Chef. Dazu sollen zehn neue Modelle beitragen, die Mercedes und Smart bis 2015 bringen. Unter anderem gibt es zusätzliche Varianten der S-Klasse, einen weiteren Geländewagen und den neuen CLS Shooting Break, der im September auf den Markt kommt. Ebenfalls für dieses Jahr ist der erste Elektro-Smart angekündigt.

Für die Zukunft nimmt Daimler viel Geld in die Hand: In diesem und im kommenden Jahr fließen knapp elf Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung und weitere 10,6 Milliarden Euro in Sachinvestitionen. Ein Schwerpunkt liegt dabei nach Firmenangaben bei effizienteren und die Umwelt weniger belastenden Motoren. Der Konzern teilte in dem Zusammenhang mit, dass der durchschnittliche CO2-Ausstoß der im vergangenen Jahr in der EU verkauften Autos auf 150 Gramm pro Kilometer gesunken sei. Im Jahr zuvor waren es 158 Gramm.

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