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Ein Container-Lagerplatz in Hamburg.

© Christian Charisius/dpa

Wirtschafts-Prognose: OECD warnt: Handelskonflikte könnten Welt-Konjunktur bremsen

Weltweit freuen sich Wirtschafts-Experten zwar über eine Reihe guter Zahlen - doch auf den zweiten Blick ist nicht alles rosig. Insbesondere vor Folgen des Handelsstreits mit den USA wird gewarnt.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) fürchtet bei einer Zunahme von Handelskonflikten negative Folgen für die Weltkonjunktur. Eine weitere Eskalation von Handelsspannungen könne das Wirtschaftswachstum deutlich bremsen, schreibt der kommissarische Chefvolkswirt Álvaro Santos Pereira im halbjährlichen Wirtschaftsausblick der OECD, der am Mittwoch in Paris vorgestellt wurde. Seit dem Beginn der weltweiten Finanzkrise im Jahr 2007 seien in den G20-Ländern bereits über 1200 neue Handelsbeschränkungen eingeführt worden.

Eigentlich bescheinigt die OECD der Weltwirtschaft einen positiven Trend. Die OECD rechnet damit, dass die Weltwirtschaft in diesem und dem kommenden Jahr leicht anzieht: Sie soll 2018 um 3,8 Prozent wachsen, 0,1 Prozentpunkt mehr als im Vorjahr. Für 2019 erwarten die Experten dann ein Plus von 3,9 Prozent. Damit lägen die Wachstumsraten wieder ähnlich hoch wie im langfristigen Durchschnitt vor der Finanzkrise.

Die Prognose sei so günstig wie seit Langem nicht mehr, sagte Generalsekretär Angel Gurría. Das Wachstum liege mit fast 4 Prozent nahe dem langfristigen Durchschnitt vor der Finanzkrise.

Der kommissarische OECD-Chefvolkswirt Álvaro Santos Pereira hob hervor, auch Investitionen und Handel zögen wieder an. „Darauf haben wir seit vielen Jahren gewartet.“ Die Arbeitslosenquote im Durchschnitt der OECD-Länder dürfte im kommenden Jahr auf den niedrigsten Wert seit 1980 fallen. Die Organisation ist ein Zusammenschluss von 35 Industrie- und Schwellenländern.

OECD senkt Wachstumsprognose für Deutschland

Für Deutschland hat die Organisation ihre Konjunkturprognose allerdings im Vergleich zu einer Prognose im März leicht gesenkt. Sie rechnet damit, dass die deutsche Wirtschaft in diesem und dem kommenden Jahr um jeweils 2,1 Prozent zulegt. Im März hatten die Experten für dieses Jahr noch ein Plus von 2,4 Prozent erwartet, für 2019 war sie damals von 2,2 Prozent ausgegangen.

Grund sei das schwächere Wachstum im ersten Quartal sowie eine gesunkene Zuversicht der Unternehmen, sagte der OECD-Experte Andrés Fuentes der Deutschen Presse-Agentur. Der am Mittwoch veröffentlichte Wirtschaftsausblick bescheinigt Deutschland dennoch ein weiterhin stabiles Wachstum.
Die OECD-Wachstumsprognosen sind um die Zahl der Arbeitstage bereinigt. In den üblichen deutschen Wirtschaftsprognosen werden aber unbereinigte Zahlen genutzt, die Angaben sind daher nicht direkt vergleichbar. Die Bundesregierung hatte zuletzt für dieses Jahr mit 2,3 Prozent Wachstum gerechnet - das war aber noch vor Bekanntwerden der Konjunkturdelle zum Jahresanfang. (dpa)

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