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BERLIN, aber oho: Ölwerk

Der Weg zum Öl führte durchs Theater. Henning Borchers und Oliver Obst spielten in derselben Laienspielgruppe.

Der Weg zum Öl führte durchs Theater. Henning Borchers und Oliver Obst spielten in derselben Laienspielgruppe. Obst, damals noch Angestellter einer Ölmühle, träumte von der Selbstständigkeit. Borchers, gelangweilt von seinem Job als Abteilungsleiter eines Gasversorgers, sehnte sich nach neuen Aufgaben. Und weil Obst wusste, wie man Speiseöl aus Samen und Nüssen presst und Borchers, wie man es verkauft, stehen die beiden nun dienstags bis freitags in ihrem kleinen „Ölwerk“. Obst würde sagen: in der Manufaktur. Fast alles wird hier von Hand gemacht. Nur drei elektronische Ölmühlen summen leise vor sich hin. Walnüsse, Leinsamen, Hanf, Oliven, Aprikosenkerne. Tropfen für Tropfen ringen die Maschinen den Kernen das Öl ab. „Sehr langsam“, erklärt Obst, damit das Öl dabei nicht zu heiß wird und Geschmack und Vitamine behält. Einen Zehnlitereimer vollzukriegen kann dann schon mal einen Arbeitstag dauern. Mit der Schöpfkelle werden die Öle von Hand in Flaschen gefüllt, die Etiketten aufgeklebt. Alles Bio natürlich. Die Öle kosten zwischen 3,50 Euro und zehn Euro pro 100 Milliliter. Inzwischen ist auch der Webshop online, als Nächstes wollen Borchers und Obst im Großhandel mitmischen. Ihre Öle werden nicht nur als Lebensmittel verbraucht. Auch viele Heilpraktiker schätzen sie zur Anwendung auf der Haut. Sidney Gennies

Berlin hat gut 160 000 kleine Unternehmen. Jeweils eines davon stellen wir montags bis freitags vor.

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