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Der DB-Tower in Berlin.

© dpa

Personalmangel bei der Bahn: Lokführer gesucht

Die Personalprobleme der Deutschen Bahn sind aus Sicht der Gewerkschaft noch nicht gelöst. An qualifizierten Kräften mangele es überall.

Ein Jahr nach dem Stellwerksdebakel in Mainz sind die Personalprobleme der Deutschen Bahn aus Sicht der Gewerkschaft EVG noch nicht gelöst. Von den vereinbarten zusätzlichen Mitarbeitern sei erst rund ein Drittel eingestellt worden, teilte der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Alexander Kirchner, am Freitag in Mainz mit. An qualifizierten Kräften mangele es überall. Die über Jahrzehnte verfehlte Personalpolitik könne man nicht binnen eines Jahres korrigieren, sagte Kirchner. In Zukunft müssten junge Menschen deshalb verstärkt in den Regionen für Bahnberufe ausgebildet werden. Ziele bleiben zudem der Abbau der Überstunden und gesicherte Urlaubszeiten.

Trotz Neueinstellungen gebe es weiter Personalbedarf bei Lokführern, Zugbegleitern, Ingenieuren oder in den Werkstätten. Es bedürfe noch großer Anstrengungen, sagte Kirchner. Dass sich Mainz nicht „irgendwann irgendwo“ wiederhole, könne er nicht ausschließen. Das Fazit der Bahn hingegen ist positiv. Unterm Strich habe die DB Netz ihre Mitarbeiterzahl im vergangenen Jahr um etwa 720 erhöht, davon rund 290 Fahrdienstleiter. 2014 habe der Konzern bislang 6100 neue Kräfte eingestellt, auch als Ausgleich für Ausscheidende. Zudem würden junge Menschen verstärkt ausgebildet sowie Fahrdienstleiter für Einsätze in Nachbar-Stellwerken geschult.

Die vereinbarten zusätzlichen 1700 Stellen – die EVG spricht von rund 2000 einschließlicher befristeter Anstellungen – werde die Bahn erfüllen. In Mainz ist die Zahl der Mitarbeiter laut Bahn seit August 2013 auf 22 erhöht worden. Damals machte der Hauptbahnhof Schlagzeilen, weil fehlendes Personal im Stellwerk einen Monat lang für Zugausfälle sorgte. (dpa)

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