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Wirtschaft: Pharmakonzern wird neue Nummer zwei auf dem Pflanzenschutzmarkt

Die BASF AG wird für etwa 3,8 Milliarden US-Dollar (rund 7,6 Milliarden Mark) das Pflanzenschutzgeschäft des US-Chemiekonzerns American Home Products Corporation (AHP) übernehmen. Beide Unternehmen unterzeichneten am Dienstag einen entsprechenden Vertrag, teilte die BASF in Ludwigshafen mit.

Die BASF AG wird für etwa 3,8 Milliarden US-Dollar (rund 7,6 Milliarden Mark) das Pflanzenschutzgeschäft des US-Chemiekonzerns American Home Products Corporation (AHP) übernehmen. Beide Unternehmen unterzeichneten am Dienstag einen entsprechenden Vertrag, teilte die BASF in Ludwigshafen mit. Durch den Kauf wird sich das Pflanzenschutzgeschäft der BASF, das 1999 einen Umsatz von rund 1,9 Milliarden US-Dollar erreichte, voraussichtlich verdoppeln.

Vorbehaltlich der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden soll die Übernahme zum 1. Juli 2000 erfolgen. Der Aufsichtsrat der BASF stimmte dem Vorhaben nach Unternehmensangaben bereits zu. Von dem Zusammenschluss werden Synergieeffekte von rund 250 Millionen US-Dollar pro Jahr erwartet, von denen die erste Hälfte nach dem ersten vollen Jahr nach dem Erwerb erreicht werden soll. Die BASF rechnet deshalb von 2001 an mit steigenden Erträgen.

Die beiden Unternehmsbereiche ergänzten sich vor allem bei Soja und Getreideherbiziden sehr gut, sagte BASF-Pressesprecher Michael Grabicki. Zur Frage, ob weitere Zukäufe geplant seien, sagte er, "gute Chancen schlagen wir nicht aus." Allerdings sei die Integration von AHP ein "ziemlich dicker Brocken, den wir erstmal verdauen müssen." BASF erwarte große Zuwachsraten in der Pflanzenbiotechnologie, der überwiegende Teil der Einnahmen komme noch aus dem klassischen Pflanzenschutzbereich.

Für die Finanzierung der Übernahme benötigt die BASF nach eigenen Angaben keine Eigenkapitalzufuhr. Sie erfolge unter anderem über Euro-Anleihen im Umfang von zwei Milliarden Euro, sagte Vorstandsmitglied Eggert Voscherau am Dienstag in einer Telefonkonferenz. Mit dem neu hinzu kommenden Insektizid-Geschäft von AHP solle der Einstieg in die asiatischen Märkte erleichtert werden. Zu der Frage, ob Arbeitsplätze abgebaut würden, wollte er sich noch nicht äußern.

Erst in der vergangenen Woche hatte die BASF eine Holding geschaffen, in der das bisher kleine Geschäft mit der Entwicklung gentechnisch veränderter Pflanzen gebündelt werden soll. Sämtliche Aktivitäten der Konzerns in der Pflanzen-Biotechnologie und im Saatgutgeschäft werden künftig von der neu gegründeten BASF Plant Science GmbH gesteuert werden. Das Unternehmen will in den kommenden zehn Jahren 700 Millionen US-Dollar in die Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Holding investieren. Dadurch und durch den Zusammenschluss mit der AHP-Pflanzenschutzsparte werde BASF im Agromarkt der Zukunft eine führende Rolle übernehmen, hieß es.

Nach dem Zukauf wird BASF im globalen Pflanzenschutzmarkt mit einem Marktanteil von 13 Prozent vom Platz neun auf den zweiten Rang nach der Syngeta AG (24 Prozent) vorstoßen. Syngeta war durch die Zusammenlegung der Agrarchemiesparten von Novartis und Astra Seneca entstanden.

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