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Klima-Debatte: Porsche prescht vor beim Umweltschutz

Die Debatte um den Ausstoß von CO2 durch den Autoverkehr bringt Bewegung ins Lager der Automobilhersteller. Porsche will jetzt zusammen mit Volkswagen einen neuen Hybrid-Motor entwickeln.

Zuffenhausen - Porsche geht in die Umweltoffensive. Bereits ab dem nächsten Jahr sollen alle Fahrzeuge aus Zuffenhausen die EU6-Norm erfüllen. Mit dieser Ankündigung überraschte der Sportwagenhersteller die Branche. Damit wird schon eine Norm angepeilt, die erst ab 2014 verbindlich sein soll. Die EU5-Norm soll gleich übersprungen werden. Die Kritik an dem Hersteller, dessen Autos sich ansonsten weit jenseits der ehemals angestrebten Selbstverpflichtung von 120 Milligramm pro Neufahrzeug bewegen, scheint gesessen zu haben. Außerdem will Porsche zusammen mit VW als "höchste Priorität" einen Hybrid-Motor entwickeln, der noch in diesem Jahrzehnt im Edel-SUV Cayenne verbaut werden soll.

Porsche setzt bei dem Hybrid-Motor auf einen so genannten "Full Hybrid". Dabei wird der konventionelle Otto-Motor mit einem Elektromotor kombiniert und so drei verschiedene Betriebszustände ermöglicht. Nur Otto-Motor, nur Elektroantrieb oder eine Kombination von beiden. Im Stadtverkehr oder beim Einparken kommt vornehmlich der Elektromotor zum Einsatz. Auf der Autobahn oder beim Beschleunigen zieht der weitaus stärkere Benzinmotor. Eine Einsparung von bis 30 Prozent soll mit dem neuen Aggregat möglich sein, verspricht Porsche. Besonders profitieren dürfte dabei der Volkswagen-Konzern. Im Kampf mit dem scheinbar übermächtigen Konkurrenten Toyota brauchen die Wolfsburger dringend die Hybrid-Alternative. Besonders für den US-Markt, wo die amerikanische Kundschaft seit einiger Zeit begeistert Hybrid-Motoren kauft. Bisher hat fast nur Toyota in dem Bereich konkurrenzfähige Produkte auf Lager.

Offen für alle Kraftstoffe

Aber Hybrid soll nicht die einzige Antwort auf die Klima-Debatte werden. Porsche arbeitet in seinem Entwicklungszentrum an der Beimischung von anderen Energieträgern. Bereits jetzt würden die Sportwagen eine Beimischung von zehn Prozent Ethanol problemlos vertragen. Beim sportlichen Geländewagen Cayenne sollen sogar 25 Prozent möglich sein. Ethanol kann aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden und verbessert so die CO2-Bilanz. Für die Zukunft wird aber an einem flexibleren Konzept gearbeitet. Das Auto der Zukunft soll ein so genanntes Flexibel Fuel Vehicle (FFV) werden. Verschiedene Kraftstoffarten sollen durch die Leitungen fließen können und so den Motor für die Zeit nach dem Benzin rüsten. Davor stehen allerdings noch ein paar Jahre Entwicklungsarbeit für die schwäbischen Tüftler. (Von Markus Mechnich)

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